BABYMETAL - Metal Resistance
Label: Edel (earMusic)
Nicht nur in Japan erfreut sich BABYMETAL an steigender Beliebtheit, auch in Europa und Amerika wird die Band immer populärer. Kaum zu glauben bei dem Stilbruch den die drei jungen Mädchen, die sich Sumetal, Yuimetal und Moametal nennen, begehen.

BABYMETAL entstand 2010 in Tokio als Subgruppe von SAKURA GAKUIN einem japanischen High School Pop Projekt, bei dem die Mitglieder nach Abschluss der Schule ausscheiden. So hätte auch Frontsängerin Suzuka Nakamoto alias Sumetal nach ihrem Abschluss aussteigen müssen, doch BABYMETAL wurde als eigenständiges Projekt weitergeführt. Ein Jahr nach ihrem Abschluss brachten BABYMETAL 2014 ihr gleichnamiges Debütalbum heraus und spielten seitdem auch auf großen Festivals in Japan und Europa, wie beispielsweise dem Sonisphere. Unter anderem erreichten sie sogar zeitweilig Platz 1 in den iTunes Rock Charts und spielten als Vorband für LADY GAGA.

Der erste Song des Albums „Road Of Resistance“ beginnt eher Power Metal-artig und mischt ein paar Elektro-Elemente dazu. Anfangs klingt der Song noch nicht sehr auffällig, doch dann wird er abrupt schneller und die Stimme der einsetzten Sängerin erinnert erst einmal an die Serie Sailor Moon. Die Musik ist zwar zu Beginn ziemlich gewöhnungsbedürftig und hat abgesehen von Gitarre und Drums nur wenig mit Metal zu tun, doch irgendwie ist es trotzdem lustig und nach ein paar Mal Hören ist man auch schon mittendrin im BABYMETAL-Wahn.

Das zweite Lied auf ihrem neuen Album gehört definitiv zu einem ihrer Besten. Der Song „Karate“ erinnert beim Einstieg an Nu Metal und somit an LIMP BIZKIT. Auch wenn man den Text nicht versteht, hat der Song wirklich Ohrwurm-Charakter, vor allem die Textzeile „Soya so so so Soya“ trägt dazu bei. Die Abwechslung zwischen epischen Gesangszenarien und schnellen Beats macht wirklich Lust auf mehr. Der Track „Awadama Fever” vereint Industrial und Dubstep und erweckt Assoziationen zum Soundtrack des ersten Matrix Films. Generell ist das Album ein Mix verschiedener Metal-Stilrichtungen, Japanese Pop und Techno Beats, gekrönt mit den piepsigen japanischen Stimmen der drei Girls und den verzerrten Growls im Hintergrund.

Ziemlich eingängig ist auch der Song „Meta Taro“ der zu Beginn sehr patriotisch klingt, doch dann Anwandlungen eines finnischen Pagan Metal-Songs bekommt. Auch eine richtige Ballade („No Rain No Rainbow“) findet sich auf dem Album wieder, welche jedoch extrem schmalzig und auf jeden Fall eher der Ecke des Idol und J-Pop anzurechnen ist. Hier wird man die Gedanken an japanische Manga-Serien einfach nicht los. Zum Schluss des Albums gibt es mit dem englischsprachigen Titel „The One“ noch eine Zugabe, die man sich auch hätte sparen können.

Trotzdem kann das Album ziemlich Spaß machen, wenn man einige Lieder überspringt und sich einer neuen Musikform öffnet. Außerdem sollte man BABYMETAL unbedingt in das Genre des Party Metal einordnen, da nicht nur gebangt sondern auch getanzt werden kann.

www.facebook.com/BABYMETAL.jp

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Tracklist:
1. Road Of Resistance
2. Karate
3. Awadama Fever
4. Yava
5. Amore
6. Meta Taro
7. From Dusk Till Dawn
8. Gj
9. Sis Anger
10. No Rain No Rainbow
11. Tales Of The Destinies
12. The One (English Version)
Gesamtspielzeit: 54:27

Veronica de Groot
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Beitrag vom 18.03.2016
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