Offensichtlich lief es in den letzten Jahren nicht so rund für die Kanadier von DIVINITY. Nachdem man das Debüt „Allegory“ (2007) noch über Nuclear Blast veröffentlichte, musste man für den Zweitling „The Singularity“ (2009) bereits zu Candlelight ausweichen. Danach war erst mal Ruhe, ehe man 2013 in Eigenregie die EP „The Immortalist: Pt.1 – Awestruck“, die komplett an mir vorbei ging, veröffentlichte. Nun liegt mir der direkte Nachfolger „The Immortalist: Pt.2 – Momentum“ vor.

Auch diese EP wird ohne Label im Rücken veröffentlicht und beinhaltet vier Tracks, die bandtypisch im technischen Melodic Death angesiedelt sind. „Manhunt“ zeigt sogleich, dass sich die Herren aus Alberta treu geblieben sind. Nach wie vor geht man ruppig, brutal, äußerst sperrig, aber auch hochmelodisch vor. „DMT“ geht da dann noch einen Schritt weiter, denn in seinen sieben Minuten, bekommt ma sowohl space´ig-verträumte Parts, als auch flotte Melo-Death Einschübe geboten; alles wie gehabt in abgefahren vertrackter Weise. Dennoch gibt es immer wieder Melodien und cleane Vocal-Parts die wunderbar ins Ohr gehen. Das Wechselspiel der cleanen und harschen Vocals erinnert an Truppen wie SOILWORK oder SCAR SYMMETRY und passt wunderbar zur ebenso kontrastreichen Musik von DIVNITY. Der Titeltrack ist im Gegensatz dazu mehr dem Death Metal zugewandt und „PsyWar“ ergänzt das Ganze nochmal um ein paar Thrash-Elemente.

Warum DIVINITY der Durchbruch bisher verwehrt geblieben ist, mag mir nicht ganz in den Kopf gehen. An der Musik, die aufgrund ihrer Sperrigkeit nicht für die breite Masse ist, kann es kaum liegen, denn technisch ist alles in bester Ordnung und wenn man der EP etwas Zeit gibt, wird man auch mit einigen Hooklines und ein paar Highlights belohnt. Aber vielleicht klappt es mit dem nächsten, längst überfälligen Album der Kanadier ja wieder besser. Zu wünschen wäre es der Truppe. Zuvor freuen wir uns aber noch auf „Pt.3 - Conqueror“.