Wie es scheint, ist RICKY WARWICK unterfordert… trotz seines Vollengagements bei den BLACK STAR RIDERS/ THIN LIZZY veröffentlicht der umtriebige Gitarrist/Sänger sein mittlerweile drittes Soloalbum. Rickys kreativer Flow war so ergiebig, dass gleich ein Doppelalbum daraus wurde. Finanziert wurden die Aufnahmen von wohlwollenden Fans und Unterstützern via Crowdfunding. Während die „Hearts On Trees“–Hälfte uneingestöpselt daherkommt, geht die „When Patsy Cline…”-Hälfte (…der Titel ist einfach zu lang) eher in Richtung seiner aktuellen Arbeitgeber oder dem Street-Rock seiner anderen Band THE ALMIGHTY („Toffee Town“). „Son Of The Wind“ hätte es ohne Probleme auch auf eins der BSR Alben geschafft. Die Stile der Songs könnten nicht unterschiedlicher sein. So hatte „Johnny Ringo´s Last Ride“ eine dicke Scheibe Punkrock zum Frühstück.

Der akkustische Teil des Albums erzählt viel vom Aufwachsen und Leben in Rickys Heimat Belfast und auf der grünen Insel. „Schwaben Redoubt“ ist ein klassisches irisches Traditional, das eigentlich von ein paar Barhockern herunter in einem Pub vorgespielt gehört. Über das ganze Album verteilt findet man reichlich „Uhlalas“ und „Shalalas“, wie es sich für einen waschechten Iren auch gehört.

Für „When Patsy Cline…“ / „Hearts On Trees” hat RICKY WARWICK auch eine illustre Schar an Gastmusikern für sich gewinnen können: Unter anderem Joe Elliot (DEF LEPPARD), Damon Johnson (THIN LIZZY/BLACK STAR RIDERS), Andy Cairns (THERAPY?), Billy Morrison (BILLY IDOL), Ginger Wildheart, oder Richard Fortus (GUNS N’ROSES/DEAD DAISIES).

Für Fans von RICKY, den BLACK STAR RIDERS, THIN LIZZY, von irishen Traditionals, Punkrock, Blues, etc. findet sich auf „When Patsy Cline Was Crazy (And Guy Mitchell Sang The Blues) / Hearts On Trees“ für jeden etwas. Es ist kein langweiliges „Egobalsam“-Soloalbum, wie es von so manchem Musiker schon veröffentlicht wurde. Die Songs erzählen Geschichten, rocken, dass die Fenster wackeln oder sind einfühlsam. Alles zusammen eine runde Geschichte.