ROTTING CHRIST - Rituals
Label: Season Of Mist
Dass man nach bald 30 Jahren Bandgeschichte und zwölf Alben immer noch überraschen und auch auf voller Linie überzeugen kann, ist nicht einfach, doch die Griechen ROTTING CHRIST haben es mit dem neuesten Meisterwerk „Rituals“ dennoch vollbracht. Frontmann und Bandboss Sakis Tolis und seine Mannen schaffen es mit diesem Album, konsequent den Weg der genialen Vorgänger „Aealo“ (2010) und „Kata Toy Daimona Eaytoy“ (2013) fortzuführen, aber dennoch noch neue Akzente zu setzen.

Der Titel „Rituals“ ist auf den zehn neuen tonnenschweren Tracks von ROTTING CHRIST stets Programm. Von traditionellen Songstrukturen haben sich die Helenen schon vor Ewigkeiten verabschiedet und so liefert das Quartett auf aller höchstem Niveau ein Album voller brutaler, düsterer und bedrohlicher Hassbatzen, die dennoch verdammt gut in Ohr, Knochen und Mark gehen. Die heftigen Chöre, begleitet von brutalem Drumming und grandioser Leadgitarren-Arbeit tönen immer mal wieder nach eben genau dem Album-Titel; nämlich rituellen Beschwörungen von Dämonen, Satan und noch viel Schlimmeren. Ein perfekter Endzeit-Soundtrack also. „Rituals“ würde zu weiten Teilen wirklich als Soundtrack funktionieren. „Ze Nigmar“ mit seinem tonnenschweren Rhythmus, den dezenten Melodien und der hypnotischen Wirkung ist da schon das erste große Highlight, während man mit dem Highspeed-Geschoss „Elthe Kyrie“ schon bald einen neuen Übertrack, bei dem sich Drum-Monster Themis Tolis ein Denkmal setzt, präsentiert. Vielleicht mag anfangs das Gebrüll von Gast-Dame Danai Katsameni, die eher wie eine wütende Hausfrau klingt, denn nach Sängerin, etwas eigenwillig erscheinen, doch im Kontrast mit Sakis ergibt es einen genialen Track, der bald süchtig macht. Doch das sollte nicht der einzige Gastbeitrag sein. Für das fast True Metal–lastige „For A Voice Like Thunder“ holte man sich niemand Geringeres als Nick Holmes (PARADISE LOST, BLOODBATH), während SAMAEL Frontmann Vorph beim auf französisch vorgetragenen „Les Litanies De Satana“ beim Teufelsanbeten unterstützt. Für Gänsehaut sorgen aber zu der sowieso schon verdammt intensiven Platte die in „Tou Thanatou“ eingesetzten Backpipes.

Schwächen sind auf „Rituals“ absolut nicht zu finden. Auch das etwas gewöhnungsbedürftige „In Nomine Dei Nostri“, das einlullende, aber nicht minder heftige „Devadevam“ sowie das finale „The Four Horsemen“ mit seiner dichten Atmosphäre wissen absolut zu überzeugen und machen „Rituals“ zu einem Meisterwerk mit hohem Suchtfaktor.

Da meint man ROTTING CHRIST befinden sich auf dem Zenith ihrs Schaffens, da hauen uns die Griechen rund um Solis Takis mal eben ein einzigartiges Werk um die Ohren, das alle wichtigen Trademarks der Band beinhaltet, es dennoch schafft einige Überraschungen und Neuerungen zu bieten.

www.rotting-christ.com


7 von 7 Punkten

Tracklist:
1. In Nomine Dei Nostri
2. Ze Nigmar
3. Elthe Kyrie
4. Les Litanies De Satan (Les Fleurs Du Mal)
5. Apage Satana
6. Tou Thanatou
7. For A Voie Like Thunder
8. Konx Om Pax
9. Devadevam
10. The Four Horsemen
11. Lok´tar Ogar (Bonus)
Gesamtspielzeit: 53:30

maxomer
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Beitrag vom 17.02.2016
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