Ab und zu kann man auch ganz schön auf dem falschen Dampfer landen, wenn man in Facebook nach einer Band sucht. Im Fall von TINITUZ bin ich auf einer Techno-Seite gelandet aber dank Google dann doch noch die Richtigen gefunden. Die vier Bayern haben bereits 2001 zusammengefunden, um dem Punkrock zu frönen. Das erste Album ist dann 2006 erschienen und vor einiger Zeit wurde das neue Werk „Wenn Ich Meine Augen Schließ“ auf den Markt gebracht.

Man wird mit einem schönen Gitarren-Intro empfangen. Danach folgt der Titeltrack „Wenn Ich Meine Augen Schließ“ bei dem eine dynamische Spielweise vorherrscht und die angenehme Stimme von Sänger Bernd dazu ertönt. TINITUZ verbinden in der Musik sehr gut das Rotzfreche des Punks mit sehr rockigen Klängen. Vom Tempo her gibt es große Unterschiede, denn bei „Aufstehn Und Gehen“ wird ein akustisches Kanonenfeuer losgelassen und bei „Von Anfang An“ wird in den Einschmeichelmodus gewechselt. Dieser Mix setzt sich auch in den nachfolgenden Tracks fort – nichts ist so wie es schon da war. Textlich setzen sich TINITUZ mit allerlei Lebenssituationen auseinander, mit denen wohl die meisten von uns bereits einmal konfrontiert wurden. Leider kennen auch viele die „Depression (Tiefe Nacht In Dir)“ – dieses Themas wird sich hier ohne viel Ausschmückung und mit eher ruhigen Sounds angenommen. Hinter „Das Beste Stück“ verbirgt sich textlich nicht unbedingt das, was man vermuten würde und es handelt sich dabei um den rockigsten Song auf dem Album. Den Abschluss bildet das instrumentale „Sana“ mit sehr angenehmen Klängen und tollen Gitarrenriffs.

Aus den Texten von TINITUZ spricht ungeschminkte Ehrlichkeit und es wurden wohl auch viele persönliche Erfahrungen darin verarbeitet. Wo Aggression gefragt ist, spiegelt sich das auch in den Sounds und im Gesang wieder, und wo es eher um Mitgefühl geht ebenso. Wer sich also gerne von deutschen Songs unterhalten lässt die noch dazu tiefgründig erscheinen, der wird mit „Wenn Ich Meine Augen Schließ“ viel Freude haben.