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CRIPPLED BLACK PHOENIX - New Dark Age
Label: Season Of Mist |
Es ist ja durchaus gewöhnlich, das eine EP im Vergleich zu einem Album „nur“ vier Songs beinhaltet. Etwas überraschender ist es dann allerdings, wenn diese vier Songs eine Spielzeit von fast einer Stunde aufweisen. Da es sich bei besagter EP mit dem Titel „New Dark Age“ aber um die neueste Veröffentlichung von CRIPPLED BLACK PHOENIX handelt, erscheint es fast schon wieder normal, dann CBP sind alles andere als eine gewöhnliche Band.
Was den Sound der Briten rund um Mastermind Justin Greaves so einzigartig macht, ist einfach die Tatsache, dass er sich nicht in eine Schublade stecken lässt und einfach Genres und Bands aufzuzählen, die CBP beschreiben könnten, wäre der Band gegenüber ungerecht, aber um allen die die Band noch nicht kennen ein Anhantspunkt zu geben, CBP haben dort weiter gemacht wo PINK FLOYD aufgehört haben. Es lässt sich aber auch nicht abstreiten, dass die Songs und Alben von CBP immer ein paar Durchläufe brauchen, um sich komplett zu entfalten. Und es war bisher immer absolut wert, sich mit jedem Album der Band intensiv zu beschäftigen.
Auf den letzten beiden Alben „(Mankind) The Crafty Ape“ und „White Light Generator“ hat man sich ein wenig rockiger als noch auf den Vorhängeralben präsentiert, aber die Grundatmosphäre blieb nach wie vor einzigartig. So auch auf der aktuellen EP „New Dark Age“, auf der sich CBP wieder ein wenig mehr ihrer alten Werke hingeben. Post Rock-Einflüsse, eine Portion Doom und jede Menge psychedelischer Sound prägen die ersten beiden Songs von „New Dark Age“. Vor allem der Titeltrack glätzt durch seine Abwechslung. Die ersten neun Minuten könnten genau so gut eine PINK FLOYD Nummer von heute sein, ehe man zum Ende hin wieder den CBP-Sound der Anfangszeiten rauspackt und man förmisch in eine andere Dimension zu schweben scheint, aber das eigentliche Highlight steht noch bevor.
Im Ernst, jede Band kann einfach irgendein Cover spielen, man braucht nur den Song an sich nach zu spielen. Cover-Versionen, denen man seinen eigenen Stil aufdrückt, sind da schon etwas höher im Kurs, aber aus dem PINK FLOYD-Klassiker „Echoes“, der ohnehin schon 23 Minuten dauert, ein zweiteiliges Epos zu schaffen, das insgesamt über 38 Minuten dauert, erfordert viel musikalisches Können und richtig Eier. Und wenn das Ganze auch noch so umgesetzt wird, bleibt einem einfach nur der Mund vor Erstaunen offen. Von abgespaceden Keyboardsoli, über apokalyptische Soundpassagen, bis zu Reggae-artigen Rythmen spielt sich hier einfach alles ab, aber ohne dabei den Hörer zu überfordern.
„New Dark Age“ ändert auch nichts daran, dass sich CRIPPLED BLACK PHOENIX einfach nur schwer beschreiben lassen, aber genau das macht einfach den Reiz aus.
www.crippledblackphoenix.co.uk
Beitrag vom 09.02.2016 Zurück
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