DEGRADEAD - Degradead
Label: Metalville
Mittlerweile gibt es in Göteborg bereits die zweite Generation an Melodic Death Metal Superstars. Auch wenn die Jungs von DEGRADEAD aus Stockholm stammen, gehören diese irgendwie dazu und holen mit ihrem selbstbetitelten Werk bereits zum fünften Schlag aus. Schon „Out Of Body Experience“ (2009), das sich stark an IN FLAMES´ Meisterwerk “Reroute To Remain” orientierte, konnte mich vollends überzeugen. Auch die Nachfolger „A World Destroyer“ und „The Monster Within“, die eine gewisse Findungsphase der Band darstellen, konnten das hohe Niveau ziemlich halten.

Doch den Titel „Degradead“ haben die Schweden nun nicht zufällig gewählt, denn die Truppe rund um Stimmwunder Mikael Sehlin, der mitterweile auch in ENGEL von IN FLAMES Gitarrist Niclas Engelin brüllt und trällert, sind nun entgültig im perfekten Bandsound angelangt. Gewisse Ähnlichkeiten mit genannter Speerspitze aber auch AT THE GATES, DARK TRANQULLITY oder SOILWORK sind nicht abzustreiten, doch der Modern Melodic Death von DEGRADEAD ist definitiv als eigenständig und vor allem ideenreich zu bezeichnen. Der Opener „Afterlife“ verbindet zu Beginn mühelos die wichtigsten Trademarks der Truppe und geht verdammt gut ins Ohr. Die Stimmvielfalt sowie das dynamische Spiel der Band machen einfach Spaß. „Victimize“ geht im Anschluss schon direkter an die Sache und kommt demnach roher und brutaler daher. Ein heftiger thrashiger Banger, der live sicher gut abgeht. „A New Dawn“ könnte problemlos auch auf „Clayman“ (ja schon wieder IN FLAMES) passen, hat aber dennoch dank Mikaels gefühlvollen Vocallines einen ganz eigenen Charakter und bietet sich als erste Single an. Dafür zieht man im Anschluss das Tempo bewusst wieder an und schießt in „Morphosis“ nicht nur cool groovende Rhythmik raus, sondern bietet auch erneut grandioses Gitarrenspiel. Dafür zeichnen sich Michael Bärzén, der kürzlich auch bei SONIC SYNDICATE eingestiegen ist und David Szücs verantworlich. Die Jungs sind ein eingespieltes Team und verstehen ihre Sechssaiter einfach. Egal ob Riff, Lead, Rhythmus oder Solo; alles ist eine wahre Ohrenfreude. Dazu gesellt sich erneut ein hymnischer Refrain, der schnell zum Ohrwurm mutiert. Weitere Highlights sind sicher das treibende „Dark Veil“, das erneut durch grandiose Gesangsarbeit sowie einen gelungenen Akustik-Einstieg besticht, sowie das hochmelodische „Neglected“. Erneut ist hier die Gitarrenarbeit der beiden Schweden zu loben, während „Killing Game“ den wohl vielseitigsten Song zum Schluss des Albums darstellt. Ein heftiger Brocken, der etwas Zeit braucht und in Sachen Dynamik und Intensität nochmal einen drauf setzt.

Generell gibt es auf „Degradead“ aber keine Schwachstelle zu finden. DEGREADED befinden sich definitiv auf der Überholspur und sollten den Schwung dieses Albums nun hoffentlich nutzen können um endlich verdienterweise mit den Vorreitern des Genres auf eine Ebene zu gelangen. Das fünfte Album der Schweden ist das reifste, kompakteste und somit auch stärkste Werk der fünf Herren aus Stockholm.

www.degradead.com


6.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Afterlife
2. Victimize
3. A New Dawn
4. Morphosis
5. The Blinding Crusade
6. Say Your Last Goodbye
7. The Extinction
8. Dark Veil
9. Neglected
10. Grand Eternity
11. Killing Game
Gesamtspielzeit: 41:20

maxomer
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Beitrag vom 26.01.2016
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