EBONILLUMINI - Arctos
Label: Wickerman Recordings
Die aus London stammenden Post-Black Metaller EBONILLUMINI unterscheiden sich in einem Punkt eklatant von den anderen Bands dieses Genres – sie haben eine Dame hinter dem Mikrofon, die sich selbst `The Maiden` nennt. Kürzlich ist das zweite Album mit dem Titel „Arctos“ erschienen, bei dem die einzelnen Songs jeweils einem Land oder einer Region zugeordnet wurden. Das Cover wird von einem Eisberg geziert und man darf gespannt sein, ob auch das Album derart eisig geraten ist.

„The Coral Castle - (Florida)“ beginnt mit Geräuschen die man im Wald hören kann, dabei würde man gerade Florida wohl eher mit Sonne, Sand und Meer in Verbindung bringen. Daraus entwickelt sich ein wechselvoller Track der sehr stark von Sängerin Christina `The Maiden` Poupoutsi geprägt ist. Ihre Stimme ist eher tief, sehr eigenwillig und weist einen gewissen bluesigen Touch auf und lässt gelegentlich eine gewisse Verruchtheit durchblitzen, was für ein sehr angenehmes Klangbild sorgt.

Der nächste Titel heißt „Lusca - (Bahamas)“ und beginnt perfekt passend mit Limbo-Sound und Meeresgeräuschen. Was danach folgt sind hauptsächlich Synthesizerklänge und sehr dunkler Gesang. Auch bei „Taino People - (Puerto Rico)“ passt die Einleitung mit Panflöte perfekt und bei diesem Track setzen EBONILLUMINI eher auf mystische Klänge und auch die Sängerin lässt sich zu hohem Backgroundgesang hinreißen. Mindestens ebenso mystisch ist der Beginn von „Crystal Pyramid - (Bermuda)“ und auch in weiterer Folge ist dieser Song sehr symphonisch geraten, auch wenn die Klangfolgen teilweise etwas gewöhnungsbedürftig sind – von Klavierspiel bis zu hartem Death Metal ist alles enthalten. Sehr sphärisch ist „Dolphinius - (Celestial Equator)“ ausgefallen; hier wird auf den Gesang verzichtet, sondern auf Gesprochenes gesetzt.

Bei „Land Where The Wild Grapes Grow (Vinland)“ bilden schöne Gitarrenklänge die Soundbasis und gesanglich bekommt Christina männliche Verstärkung und es wird auch der historische Hintergrund erzählt. Ein sehr abwechslungsreicher, gut ins Ohr gehender Track. Deutlich schneller ist die Spielweise bei „Ghost Ship - (Baffin Island)“ und hier setzen die Briten wieder mehr auf Soundspielereien und mehr Ecken und Kanten. Bei „Ursus Bear - (Arctic Circle)“ und „Aurora - (Greenland)“ bieten EBONILLUMINI eine Mischung aus Ballade und Death Metal. Beim letzten Track „Oceanic Abyss - (Iceland)“ verlegen sie sich aber dann doch mehr auf die klangvolle und beinahe hymnische Art und so findet alles ein eher ruhiges Ende.

Zu Beginn von „Arctos“ bringen EBONILLUMINI immer Einstimmungsmusik auf die einzelnen Regionen, was ich eine sehr nette Idee finde. Leider verschwindet das im Verlauf des Albums, aber das ist wohl bei einigen der von ihnen erwählten Regionen nicht so einfach. In musikalischer Hinsicht ist das Werk sehr abwechslungsreich, dennoch thront über allem die wirklich interessante Stimme von Christina Poupoutsi. Wer gerne die Ohren für Experimentelles öffnet, der ist an der richtigen Adresse.

www.facebook.com/Ebonillumini666


5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. The Coral Castle - (Florida)
2. Lusca - (Bahamas)
3. Taino People - (Puerto Rico)
4. Crystal Pyramid - (Bermudas)
5. Dolphinius - (Celestial Equator)
6. Land Where The Wild Grapes Grow (Vinland)
7. Ghost Ship - (Baffin Island)
8. Ursus Bear - (Arctic Circle)
9. Aurora - (Greenland)
10. Oceanic Abyss - (Iceland)
Gesamtspielzeit: 65:49

Metalmama
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Beitrag vom 09.01.2016
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