DISQUIET - The Condemnation
Label: Soulseller Records
“The Condemnation” lautet der Titel des zweiten Albums der niederländischen Thrash Metal Band DISQUIET. Die Band setzt sich aus Sänger Sean Maia, Drummer Arthur Stam, den Gitarristen Fabian Verweij und Menno Ruijzendaal, sowie dem Bassisten Frank van Boven zusammen. Nachdem sich die Band 2008 in Utrecht vereint hat, veröffentlichten sie 2012 ihr erstes Album „Scars Of Undying Grief“. Danach folgte eine Reihe an internationalen Konzerten. Oft wird ihr Musikstil als eine Kombination aus Bay Area Thrash Metal und europäischem Melodic Metal beschreiben, wobei das neue Album auch einen satten Death Metal Einschlag aufweist.

Mit dem ersten Lied „Ascending“ beginnt der Aufstieg dieser sagenhaft brutalen Thrash Metal Band. Langsam steigert sich der Sound zu einem lauten Szenario mit maschinengewehrartigen Riffs und weckt die Neugierde auf den Einsatz des Sängers, der alles entscheidende Punkt, das gesamte Album wegzuwerfen oder weiterzuhören. Im Fall von DISQUIET sind die harten, gewaltvollen Vocals von Sean Maia auf jeden Fall ein Grund weiter zu hören. Seine tiefe Stimmlage und die Verachtung und der Hass der in seinem Gesang mitschwingt, wecken die tiefsten Metal Gefühle, die einen dazu veranlassen würden, eine Ziege zu opfern. Aufgelockert wird das Ganze durch melodische Gitarrenriffs, wodurch sich ein spektakuläres Zusammenspiel von brutalem und melodischem Thrash Metal ergibt.

Das Titellied des Albums „The Condemnation“ besticht durch einen kreischenden Sound, mit bekannten Riffings bei denen man sofort losbangen möchte. Der Gesang ist etwas cleaner, aber nicht weniger brutal, so als würde sich Sean Maia über der ganzen Welt auskotzen. Teilweise geht es gesanglich bereits Richtung Death Metal, mit Growls die einem durch Mark und Bein fahren. Die Band mag zwar den Thrash Metal nicht neu erfunden haben, aber die Unruhe die DISQUIET in dieses Genre bringen ist bezeichnend. Auch die zwei folgenden Songs „Fist Of Persistence” und „Born To Dissent“ hämmern im selben Takt brachial dahin.

Dieses Album ist wirklich für Überraschungen gut und legt mit „The Great Divide“ einen Stilbruch hin, der sich grandios in das Gesamtwerk einfügt. Weg vom Death und hin zum Speed Metal erinnert das Lied etwas an den Sound ihrer niederländischen Kollegen LEGION OF THE DAMNED. Das Album legt wesentlich an Geschwindigkeit zu und die Soloparts der Gitarristen werden in einem Tempo dahingeschmettert, die zeigen was die Band außer guten Arrangements und Powerchords noch so alles drauf hat. Kaum zu glauben, dass es sich hier noch um den gleichen Sänger wie zu Beginn der CD handelt. Dieser Mann kann nicht nur Grölen, sondern auch wirklich singen, wie man im Lied „Haul Down The Tree Of Life“ deutlich hören kann.

Im Vergleich dazu ist „Las Pasi“ deutlich urbaner, mit kannibalistischen Zügen und Drum Parts die einen an frühe Scheiben von SEPULTURA entsinnen. Der leise Ausklang des Liedes mit einem Kirchenchor verdeutlicht einem die groteske und bizarre Stimmung, die dieses Album zum Leben erweckt. Deutlich melodiöser beginnt „From Essence Deprived”, bis man einen tiefen Growl zu hören bekommt. Auch die Mischung von cleanem Gesang gepaart mit einer Death Metal Voice ist bei anderen Bands selten zu finden. Dieses Spiel mit unterschiedlichen Stilen zeichnet die Band definitiv aus. Kennt man bei einigen Bands nach dem ersten Song bereits das ganze Album, welches eintönig dahinplätschert, verstehen es DISQUIET Abwechslung zu bringen.

Zum Schluss des Albums wird mit dem Lied „Bred To Fail“ noch einmal einer draufgesetzt. Hier kann man sich gut vorstellen, die Band einmal live zu hören und im Moshpit seine Aggressionen heraus zu lassen. Das Lied fetzt dermaßen weg und zieht einen in den Bann, dass man seine Seele dem Teufel verkaufen möchte, um mehr zu hören. Nicht umsonst ist die Band bei Soulseller Records unter Vertrag. Diese Band braucht sich nicht zu verstecken und stellt so einiges in den Schatten, was bis dato am Thrash Metal Markt erhältlich ist. Hoffentlich bleiben die Jungs dermaßen kreativ und beehren uns mit einem gnadenlos heftigen Konzert.

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5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Ascending
2. The Condemnation
3. Fist Of Persistence
4. Born To Dissent
5. The Great Divide
6. Haul Down The Tree Of Life
7. Las’pasi
8. From Essence Deprived
9. Idk
10. Bred To Fail
Gesamtspielzeit: 54:31

Veronica de Groot
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Beitrag vom 03.01.2016
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