NUMENOR - Sword & Sorcery
Label: Stormspell Records
Die Serben NUMENOR wirken auf den ersten Blick wie eine waschechte Fantasy/Epic Power Metal Band. Im Booklet mit Kapuze und Schwert ausgerüstet, schauen die Mitglieder böse aus der Wäsche, liefern Songtitel und Texte voll mit Drachen, Zauberern, Könige und Prinzen und schrecken auch vor einem Fantasy Artwork nicht zurück. Doch auch wenn die Truppe auf ihrem Zweitling „Sword & Sorcery“ in gewisser Weise das Genre bedienen, kommen die Herren eigentlich aus dem Black Metal Sektor und weben genau diesen Stil noch irgendwie in den Sound mit ein.

Das kann nur schief gehen, wird sich sowohl der Power Metal Fan als wahrscheinlich auch der Blackie denken. Und Recht haben beide Seiten. Beispielsweise ist „Bane Of Durin“ eine nette Melodic Metal Scheibe mit guten Melodiebögen, die aber eigentlich nur vor sich hinplätschert. Von Black Metal aber nichts zu merken, außer eben die monotonen, schwachbrüstigen Vocals von Despot Marko Miranovic, die komplett deplatziert wirken und einen müdes Gähnen hervorrufen. Dabei zeigen so manch Epic Elemente durchaus Potential. So auch die Melodien zu Beginn von „Dragon Of Erebor“. Nach weiterem monotonem Herumgekrächze, ertönt dann doch eine kraftvolle und durchaus passende Stimme von Gastsänger Željko Jovanovic und auch im Duett funktioniert das Ganze ganz gut, auch wenn ich komplett auf die substanzlosen Growls verzichten könnte. Und genauso fühle ich mich bei dem gesamten Album und frage mich einfach, für wen NUMENOR eigentlich Musik machen wollen. Dem Power Metal Fan werden die viel zu oft eingesetzten und wie mehrmals betont wirklich schwachen Screams bald ziemlich auf den Geist gehen, während Black Metal Fans die typischen Elemente wie Blasts und heftige Riffattacken vermissen werden und höchstwahrscheinlich auch den teils kitschigen Melodien nichts abgewinnen können. Dafür passt es aber, dass man den Bandnamen aus Lord Of The Rings entnommen hat, denn das ist bekanntlich in beiden Genres keine Seltenheit.

Als reines Fantasy Metal Album mit Hauptaugenmerk auf die cleanen Vocals, könnte „Sword & Sorcery“ für Fans von RHAPSODY und Co. durchaus funktionieren. Da würden dezent eingesetzte Screams auch als Stilelement und Ergänzung funktionieren. So ist der Zweitling der Serben aber für beide Lager wahrscheinlich nur schwer zu ertragen. Die Idee an sich ist ja löblich, doch in der Ausführung hapert es leider an allen Ecken. Hoffentlich schaffen NUMENOR im nächsten Versuch eine etwas homogenere Symbiose der beiden Genres. Dass man Epic und Melodien auch wunderbar mit extremen Klängen vermischen kann, zeigt ja unter anderem auch WINTERSUN.

www.numenor-band.net


3 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Intro
2. Dragonheart
3. The Arcanist
4. Prelude I
5. The Prince In The Scarlet Robe
6. The Oath Of Feanor
7. Dragon Of Erebor
8. Prelude II
9. Bane Of Durin
10. Sleeping Sorceress
Gesamtspielzeit: 33:56

maxomer
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Beitrag vom 20.12.2015
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