Viele kennen JOEY CAPE wahrscheinlich nur als waschechten Punk Rocker, dank seiner Band LAGWAGON, mit der er bereits seit 25 Jahren unterwegs ist. Aber dass der Kalifornier auch noch ganz andere Saiten aufziehen kann, beweist er nebenbei mit seinen weniger prominenten Akustik-Alben.

Das aktuelle Werk hört auf den Namen „Stitch Puppy“ und überrascht mit zehn gefühlvollen Indie Songs die unter die Haut gehen und trotz traurigem Unterton immer etwas Hoffnung versprühen. Joey hat zwar keine besondere Gesangsstimme, doch er weiß sein leicht raues, weiches Organ hier perfekt in Szene zu setzen. Begleitet von einer Akustik-Klampfe sowie gefühlsbetonten Piano-Parts und der einen oder anderen minimalistisch eingesetzten Percussion, trifft Mister Cape immer den richtigen Nerv. „Stitch Puppy“ tönt mit seiner düsteren Stimmung oft fragil und traurig, was auch die größte Stärke des Albums ist, jedoch sorgen die beschwingt klingenden „This Life Is Strange“ und „Faultlines“, das noch am ehesten irgendwo rudimentäre Punkwurzeln erahnen lässt, für Abwechslung und lassen einen nicht ganz in der Melancholie einsacken. Ein durch und durch überzeugendes Singer-Songwriter Werk des eigentlichen Punks.