INTERREGNUM - Asenzorn
Label: Eigenproduktion
Die steirische Viking Death Metal Band INTERREGNUM ist aus der österreichischen Metal Szene nicht wegzudenken. Ihre Live-Auftritte waren immer eine mitreißende Sache, wenn sie in ihren Lederhosen auf der Bühne aufgeigten gab es unter den Fans kein Halten mehr. Nachdem ihr Debüt-Album von 2008 noch in Englisch gesungen war, haben sie sich in den letzten Jahren dazu entschlossen, Großteils in ihrer Muttersprache zu singen und sich damit von anderen Bands dieses Genres abzuheben. Dieses Jahr erschien nun ihr zweites Album mit dem Titel „Asenzorn“.

Das Album beginnt mit einem beinahe hymnischen Intro, aber „Herrliche Farce“ hat bereits nach wenigen Sekunden nichts mehr von diesen ruhigen Klängen an sich. Es dominieren Härte und Geschwindigkeit mit einem schönen Gitarren-Intermezzo und dazu gibt es intensives Growling, das zwischendurch mit Klargesang wechselt. Auch bei „Gemeinschaft“ hört man zweierlei Gesang – tiefen Klargesang und variantenreiches Growling von enormer Geschwindigkeit. Nachdem INTERREGNUM aus der Steiermark stammen, darf natürlich auch ein Lied mit diesem Namen nicht fehlen. Dieser Track hat den richtigen Sound zum Mitbangen und ich hab auch schon erlebt, wie die Leute dabei abgehen – eine Hymne der etwas anderen Art. Wofür „Biar“ steht dürfte ja allen klar sein, obwohl es normalerweise nicht so schnell getrunken wird, wie INTERREGNUM es spielen. Der Titeltrack „Asenzorn“ ist einer von denen, wo man unweigerlich mitbangen muss. Auch hier legen sie ein gewaltiges Tempo an den Tag und auch bei „Urgewalt“ kommt man bereits beim Zuhören ins Schwitzen, obwohl es darin eine kurze Gitarrenentspannungspause mit klarem Gesang gibt. „Wenn Die Götter Schlafen“ ist ein bisschen langsamer, aber bei der druckvollen Spielweise würden wohl die meisten Götter aufwachen. Eine kleine Anlehnung an frühere Zeiten gibt es noch mit „Signs Of War“, der der einzige in Englisch gesungene Titel ist. Beim letzten Track „Naturbuam“ kehren sie aber wieder in ihre Muttersprache zurück. Sinnigerweise beginnt dieser Titel mit den Geräuschen von einer Kuhweide. Dieser Song ist der erdigste von INTERREGNUM und wäre da nicht der harte Metalsound, wäre er womöglich auch Skihütten-tauglich.

Es ist wirklich schön festzustellen, dass es so richtig bodenständigen Metal in Österreich gibt. Viele Bands schweifen mit ihren Themen in die Ferne – INTERREGNUM orientieren sich in erster Linie an ihrer Heimat und gehen damit ihren eigenen Weg, wofür ihre Fans sie auch lieben. Aber leider steht die Zukunft dieser Band ein bisschen in den Sternen, da es schwerwiegende personelle Änderungen gibt. Man kann nur abwarten, wie sich die Steirer neu formieren und welche musikalischen Wege die Jungs in Zukunft beschreiten werden.

www.interregnum.at


6 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Herrliche Farce
2. Gemeinschaft
3. Steiermark
4. Biar: Asenzorn
5. Urgewalt
6. Wenn Die Götter Schlafen
7. Signs Of War
8. Naturbuam
Gesamtspielzeit: 36:15

Metalmama
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Beitrag vom 09.12.2015
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