Black Metal und Norwegen sind zwei untrennbar miteinander verbundene Begriffe. Es gibt auch eine Fülle von Bands in diesem Land die in immer anderen Zusammensetzungen und unter wechselnden Bandnamen ihrer Leidenschaft frönen. 2014 haben sich vier Musiker zusammengefunden, die auch noch in anderen Bands aktiv sind (uA CARPATHIAN FOREST) und unter dem Namen THE 3RD ATTEMPT präsentieren sie auf ihrem Debut-Album „Born In Thorns“ ihren laut Artwork sehr aggressiven Black Metal.

Gleich von Anfang an wird Vollgas gegeben und typischer Norwegischer Black Metal erklingt. Allerdings haben sie THE 3RD ATTEMPT was den Gesang betrifft etwas Besonderes einfallen lassen. Zusätzlich zum beinharten Growling von Sänger Ødemark gibt es auch noch mehr oder weniger klaren Gesang, der irgendwie verdammt an die Stimme von Lemmy Kilmister erinnert. Mit dieser Kombi entsteht ein ganz eigenwilliger Soundeffekt, der sie von den meisten Bands dieses Genres deutlich abhebt. Vom Tempo her variieren sie stark - „Dark Vision“ ist etwas ruhiger aber bei „Art Of Domination“ steht wieder blanke Rasanz am Programm. Die zweite Stimme scheint hier nur als tiefes Growling auf, während die Haupt-Growls relativ hoch sind. Dass sie auch durchaus Sinn für Klangvolles haben beweisen THE 3RD ATTEMPT mit der Einleitung zum Titeltrack „Born In Thorns“, die aus schönem Gitarrenspiel besteht. Aber natürlich lässt auch dieser Titel keine Härte vermissen aber er ist deutlich abwechslungsreicher und melodischer als seine Vorgänger. Damit ist es bei „Beast Within“ schlagartig wieder vorbei – hier wird wieder drauflos geknüppelt was das Zeug hält. „Sons Of The Winter“ ist dem Thema entsprechend etwas getragener aber „Nekrogrammaton“ dann wieder Aggression pur. „Firestorm“ präsentiert sich teilweise ein bisschen ruhiger und es kommen sogar Klavierklänge darin vor und das finale „Anti-Self“ wird von beinahe mystischem Background umrahmt.

Wer extreme Härte und Aggression in der Musik schätzt, der ist bei THE 3RD ATTEMPT an der richtigen Adresse. Ihre Performance ist genauso stachelig wie auf dem Artwork dargestellt, aber es gibt auch ein paar melodische Zwischenspiele, die für Auflockerung sorgen. Die zwei unterschiedlichen Vocals, die sich im Verlauf des Albums stets verändern, machen aus „Born In Thorns“ ein abwechslungsreiches Stück Black Metal Werk das sich doch sehr aus der Masse hervorhebt.