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SOLUTION .45 - Nightmares In The Waking State – Part I
Label: AFM Records |
Wenn man sich die Bandliste so ansieht, bei denen die Musiker der schwedischen Melodic Death Metaller SOLUTION .45 sonst noch so aktiv sind, ist es kaum verwunderlich, dass es fünf Jahre gedauert hat, um den Nachfolger für das Debütalbum „For Aeons Past“ fertig zu stellen. Damit nicht genug, sollte „Nightmares In The Waking State – Part I“ auch noch ein zweiteiliges Konzeptalbum werden. Der zweite Teil soll 2016 erscheinen. Aber kümmern wir uns erstmal um den ersten Teil, der im Herbst 2015 erscheint.
Die Einflüsse die SOLUTION .45 von SCAR SYMMETRY hat, kann die Band, gegründet vom ehemeligen SCAR SYMMETRY Sänger Christian Älvestam, wie schon beim ersten Album nicht von der Hand weisen. Das Album fängt aber trotzdem sehr düster an, und auf dem Opener „Wanderer From The Fold“ verzichtet man komplett auf klaren Gesang. Dieser kommt in weiterer Folge des Albums wie gewohnt im Wechselspiel mit harschen Vocals zum Einsatz.
Musikalisch bewegt man sich nach wie vor in den Gefilden von SCAR SYMMETRY, SOILWORK oder MERCENARY und auch wenn richtig groovige Melodic Death Metal Songs wie „Perfecting The Void“ oder „Winning Where Losing Is All“ richtig Laune machen, so bewegt man sich doch ein wenig im luftleeren Raum. Auch die Stimme von Herrn Älvestam, die ihn schon bei SCAR SYMMETRY ausgezeichnet hat, kann den Zustand nicht ändern, dass auf diesem Album einfach der Kick fehlt. Es fehlen die Ecken und Kanten die es braucht. Gerade im Melodic Death Metal, vor allem wenn er Marke „Made In Sweden“ ist, wo die Latte ja besonders hoch liegt, braucht man einfach das gewisse Etwas um sich vom Durchschnitt ab zu heben.
„Nightmares In The Waking State“ ist kein schlechtes Album, aber eben auch nicht mehr. Man hätte sich mehr auf die eigenen Stärken konzentrieren sollen, als zu viel auf Komplexität oder das lyrische Konzept zu setzen. Mit „Altar (The Unbearable Weight Of Nothing)“ gibt es zum Ende des Albums nochmal einen Song ganz ohne cleane Vocals, der auch nochmal ordentlich rein haut. Interessant, dass ausgerechnet die beiden Songs, auf denen völlig auf die cleanen Vocals verzichtet wird, die stärksten des Albums sind. Das hat aber nichts mit dem Können des Sängers zu tun, der auf dem ersten SCAR SYMMETRY Album, sowie auch auf dem ersten SOLUTION .45 eine wirklich klasse Leistung aufruft, und auf jeden Fall in die oberste Liga gehört was den melodischen Death Metal angeht. Allerdings bleibt auf dem restlichen Album nicht viel hängen. Vor allem das anschließende „Wield The Scepter“ und das 11-Minuten-Epos „I, Nemesis“ erfüllen die Erwartungen nicht so ganz. „I, Nemesis“ lässt zwar gute Ideen erkennen, und eine so lange Nummer ist in diesem Bereich ja auch nicht gerade alltäglich, aber es wäre mehr drin gewesen. Aber es kommt ja noch ein zweiter Teil, und wie es schon bei so manchen mehrteiligen Filmen der Fall war, der erste Teil ist nicht immer der Beste.
www.solution45.com
4.5 von 7 Punkten
Tracklist: 1. Wanderer From The Fold 2. Perfecting The Void 3. Bleed Heavens Dry 4. Winning Where Losing Is All 5. In Moments Of Despair 6. Second To None 7. Targeting Blaze 8. Alter (The Unbearable Weight Of Nothing) 9. Wield The Scepter 10. I, Nemesis Gesamtspielzeit: 59:44
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Beitrag vom 01.12.2015 Zurück
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