DON´T TRY THIS - Wireless Slaves
Label: Radar Music | The Finest Noise
„Don´t try this (at home)“ ist nicht nur ein immer wieder im Fernsehen gut gemeinter, aber wahrscheinlich vergeblicher Rat, sondern nun auch eine Band aus dem deutschen Dessau. Das Artwork lässt typischen ausgelutschten Metalcore vermuten, doch zum Glück weit gefehlt.

Gut, zugegeben - Core ist schon ein Grundrezept der Band, die ihr Genre schlicht als Modern Metal bezeichnet, doch da passiert noch viel mehr. Irgendwo zwischen Metalcore, Death und Modern Metal liegt wahrscheinlich dann die Wahrheit, doch in eine Schublade stecken wollen sich DON´T TRY THIS nicht, denn da wehren sich die fünf Herren mit Händen, Füßen und Gitarren. Knackiges Riffing, melodische Leads, Arschtritt-Drumming und einige Spielereien in Form von Synthies oder Keyboard-Melodien lassen die Deutschen schnell eigenständig erscheinen und machen einfach Spaß. Die Truppe versteht es, spannende Songs zu schreiben, bedient sich zwar allen gängigen Genre-Elementen, schafft es aber dennoch in den acht Tracks nie angestaubt oder ausgelutscht zu klingen. In etwas mehr als einer halben Stunde wird auf „Wireless Slaves“ kurzweilige Kost zum Headbangen, Moshen und Mitbrüllen geboten. Dass die Truppe erst seit gut drei Jahren existiert spürt man zu keiner Sekunde. Der druckvolle aber transparente Sound so wie die stimmliche Glanzleistung von Fronter Carlo brauchen sich vor den Großen des Genres absolut nicht zu verstecken. Hits gibt es auch schon, wie das zwar aggressive aber im Refrain dann doch verdammt hymnische „Nothing Is Like Before“ oder das hochmelodische „My Burden“. Überraschend verträumt gibt man sich mittendrin mit der gelungenen Akustik-Ballade „Falling Deeper“, die den Mut der Band aufzeigt, ehe man mit „The End Of Everything“ wieder mit Death Metal-Elementen alles platt holzt. Fast schon orchestral klingt hingegen „I Will Never Forget“ an manchen Stellen, während Carlo mit seinen hysterischen Screams hier etwas an DARK TRANQUILLITY´s Mikael Stanne erinnert.

DON´T TRY THIS haben mit „Wireless Slaves“ ein überraschend professionelles Debüt geschaffen, das Genre-Fans in Verzückung bringen sollte. Darum sollte man die Truppe unbedingt im Auge behalten. Da könnte noch Großes auf uns zukommen, sofern die junge Band das Niveau halten oder sogar nochmal steigern kann. Live-Auftritte in der Gegend sind demnach natürlich auch mehr als wünschenswert.

www.facebook.com/DONTTRYTHISmusic


6 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Suffocation
2. When They Rise
3. Nothing Is Like Before
4. My Burden
5. Falling Deeper
6. The End Of Everything
7. I Will Never Forget
8. Living A Lie
Gesamtspielzeit: 36:00

maxomer
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Beitrag vom 19.11.2015
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