RAGNARÖEK - Dornig
Label: Trollzorn Records
Die Deutschen RAGNARÖEK sind live garant für starke Stimmung. Leider war die Truppe bereits ein paar Jahre nicht mehr in unserer Nähe, es scheint als hätten sie ihre Live-Aktivitäten etwas zurückgeschraubt. Aber umso erfreulicher ist es, dass jetzt nach vier Jahren wieder ein neues Werk mit dem Titel „Dornig“ erscheint.

Das Album beginnt mit dem offensichtlich zweideutigen Titel „Man(n) Liebt Dich“ und dabei ist eigentlich wenig von Folk Metal zu hören – es klingt irgendwie durch den sehr tiefen Gesang von Vocalist Charon mehr nach NDH. Der ist bei „Irrenhaus“ gleich noch einmal deutlich tiefer und klingt fast ein bisschen bedrohlich. Die Musik dazu ikann als schwungvoll bezeichnet werde und vom Gitarrenspiel dominiert. Das darauf folgende „Schach“ ist streckenweise viel langsamer – eine düstere Ballade. Mit sehr schönen Gitarrenklängen beginnt „Alles Dreht Sich“ und daraus entwickelt sich ein dynamischer Track mit schnellem Refrain, der zum Mitsingen einlädt. Der Großteil des Songs besteht aus langsamem und extrem bedrohlichem Gesang. Bei „Mann“ kommen mehr Folk Metal-Sounds zum Einsatz aber in textlicher Hinsicht ist auch hier nichts von Frohsinn zu bemerken. Hämisches Gelächter weist beim flotten „Schattengold“ darauf hin, dass auch hier nichts Nettes zu finden ist. Wahrhaft rasant ist „Seelenjagd“ aber nachdem man weiß, wer die betreibt, passt das ganz gut so. Mit „Herzlos“ folgt dann eine sehr traurige Ballade, verständlich, wer ist noch nicht an der Herzlosigkeit anderer gescheitert. Der abwechslungsreiche Titeltrack „Dornig“ ist geprägt vom sehr kratzigen Gesang, der keine sehr schöne Geschichte vorträgt. „Drei Wege“ erzählt von den Möglichkeiten im Leben, und dass man sich immer einen Weg aussuchen kann, den man dann auch weiterverfolgen muss – eine Lebensweisheit in musikalischer Form. „Hungrig“ ist einer der härtesten Songs auf dem Album, aber bei „Trinkfest 5-4-3-2-1“ präsentieren RAGNARÖEK den für sie typisch mitreißenden Folk Metal, bei dem man einfach nicht ruhig bleiben kann. Beim letzten Track „Gevadder“ drücken sie noch einmal ziemlich auf die Tube und es ist Folk Metal so wie er sein soll und diesen Titel gibt es auch noch typischen Industrial-Titel zu hören bei dem die Folk-Instrumente nur spärlich eingesetzt werden.

Ich kannte bisher RAGNARÖEK nur als Folk Metal Band aber auf „Dornig“ ließen fließen jedoch auch andere musikalische Ideen mit ein und man erkennt unter anderem Neigungen zum Industrial Metal. Wer also nur ihre bisher bekannte Spielweise gemocht hat, der ist vielleicht nur mit einem Teil des Albums zu begeistern aber wer mit RAGNARÖEK in neue musikalische Gefilde aufbrechen möchte, kann sich dieses Teil nur zu gerne zulegen.

www.ragnaroeek.de


5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Man(n) Liebt Dich
2. Irrenhaus
3. Schach
4. Alles Dreht Sich
5. Mann
6. Schattengold
7. Seelenjagd
8. Herzlos
9. Dornig
10. Drei Wege
11. Hungrig
12. Trinkfest 5-4-3-2-1
13. Gevadder
14. Gevadder (Remix)
Gesamtspielzeit: 55:07

Metalmama
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Beitrag vom 15.11.2015
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