HARLOTT - Proliferation
Label: Metal Blade Records
Bereits beim gleichnamigen Titellied „Proliferation“ hört man eine geile Melodieliníe, thrashige Riffs und spätestens beim Gesang fühlt man sich in die goldenen Zeiten des Thrash Metal zurückversetzt. Ganz im Sinne des 80ies Bay Area Thrash Metal rockt die Band HARLOTT ohne Kompromisse sofort los. Mit ihrem Sound erinnern sie dabei sehr stark an EXODUS und SLAYER und selbst die Stimme des Frontmanns steht jener von Tom Araya in nichts nach. Mit ihrem zweiten Album „Proliferation“ wurden sie bei Metal Blade Records unter Vertrag genommen und touren derzeit als Vorband von ANNIHILATOR durch Europa und die Band bestehend aus dem charismatischen Sänger und Gitarristen Andrew Hudson, dem Leadgitarristen Ryan Butler, Bassisten Thomas Richards und Drummer Tim Joyce machen wirklich brutalen High Class Thrash Metal zum Schädel spalten.

Die Texte sind ziemlich kritisch, wobei man hier eher den Einfluss von linkeren Bands, wie KREATOR oder ANNIHILATOR vorfinden kann. Dies wird vor allem auch im zweiten Lied „Systematic Reduction“ deutlich, welches auf wirtschaftliche und politische Kontrollmechanismen hinweist. Mit einem fließenden Übergang der Lieder brettert das Album wie im Rausch dahin, gespickt mit geilen Gitarrensolos und wohlbekannten Riffs. Es ist vom Anfang bis zum Ende ein stimmiges Album und die Band zeigt, dass sie ihr Genre beherrscht. Nichtsdestotrotz muss man anmerken, das hier nicht viel Innovatives geboten wird. Dennoch sind Songs wie „Lord Of War“ oder „Civil Unrest“ richtige Ohrwürmer. Vor allem „Civil Unrest“ lädt zum Mitsingen und Bangen ein und das Gitarrensolo in der Mitte beweist, dass die Band technisch am neusten Stand ist. Textzeilen wie „Those in power seek to fool the foolish. Masses that give them their power. Fucked if we can’t see beyond their lies.” lassen einen nicht nur bangen, sondern auch mit Zustimmung nicken.

Man merkt, dass sich die Band bei ihren Texten wirklich etwas überlegt hat. Vor allem die schöpferische Ader von Andrew Hudson kommt hier zum Tragen, der abseits der Bühne auch einiges auf dem Kasten hat und in einem Chemiekonzern arbeitet. Hoffentlich lässt man die Chemikalien gut vor ihm verschlossen, damit er seinen Unmut auch weiterhin über die Musik ausdrücken kann. Vielleicht kam durch diesen Einfluss auch das Lied „Cross Contamination“ zustande. Das Lied „Legion“ besticht dann durch einige geniale Screams des Sängers und bietet dennoch einen brutalen, aggressiven Gesang, der von Blast Beats des Schlagzeugers unterstrichen und den eingängigen Bass und Gitarrenparts umspielt wird. Auch beim letzten Song des Albums „Means To An End“ geben die Jungs noch einmal richtig Vollgas und lassen keine Wünsche offen.

Im Gesamtkontext gibt es an diesem Album einfach nichts auszusetzten. Es ist wie ein guter Wein, prickelnd vom Anfang bis zum Ende und rund im Abgang. Die Jungs machen zwar auch nichts Neues, aber wenigstens kann man sich sicher sein, dass die Musik weiterlebt sollten SLAYER einmal im Altersheim sitzen.

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6 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Proliferation Denature
2. Systematic Reduction
3. Restless
4. The Fading Light
5. Lord Of War
6. Civil Unrest
7. Hellbent
8. Bloodlust
9. Cross Contamination
10. Legion
11. Means To An End
Gesamtspielzeit: 44:02

Veronica De Groot
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Beitrag vom 09.11.2015
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