EAT THE GUN - Howlinwood
Label: SPV (Steamhammer)
Das vor zwei Jahren als SPV-Debüt und insgesamt dritte Album der in Münster ansässigen Rocker EAT THE GUN konnte mich durchaus überzeugen. Energie und Spielfreude waren jedenfalls genug zu spüren, auch wenn die Deutschen durchaus in Richtung Massentauglichkeit schielten, was in den Anfangstagen noch nicht ganz der Fall war, klangen diese doch noch um ein gutes Stück dreckiger und rotziger.

Doch der Trend geht weiter und EAT THE GUN klingen anno 2015 noch polierter und moderner denn je. Dennoch kann man „Howlinwood“ nicht absprechen, einen gelungenen Drive zu haben. So vermischen die Jungs alte Tugenden des Rock´n´Roll á la AC/DC mit modernem Mainstream Rock der FOO FIGHTERS oder neueren LINKIN PARK und machen irgendwie einfach Laune und es klingt nach Sommer-Soundtrack. Der Titeltrack und „Falling“ geben da zu Beginn schon die Marschrichtung vor, wobei gerade „Falling“ ziemlich auf Radio getrimmt wurde, aber einfach coole Licks und Hooks mitbringt. „How Does It Feel“ bremst erstmals etwas und erinnert unwillkürlich an die RED HOT CHILI PEPPERS bzw. deren ehemaligen Gitarrenvirtuosen John Frusciante, ehe man im Refrain dann LINKIN PARK Tribut zollt. Dreckig klingende Retro-Riffs gibt es im abgefahrenen „Blood On Your Hands“. Immer wieder kommen einem bekannte Bandnamen in den Sinn, so auch auf „Old Friend“ oder „Electric Life“, denn EAT THE GUN bedienen sich fröhlich bei den Großen des Genres und basteln daraus ihre eigenen Interpretationen, was meistens auch wunderbar funktioniert, aber dennoch manchmal einen zwiespältigen Eindruck hinterlässt.

„Howlinwood“ rockt, fetzt und macht Spaß, hat aber auch seine Schattenseiten und lässt etwas Konsequenz und Eigenständigkeit vermissen. Wen das nicht stört, der hat hiermit einen verspäteten Sommer-Soundtrack.

www.eatthegun.com


4 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Howlinwood
2. Falling
3. How Does It Feel?
4. Blood On Your Hands
5. Old Friend
6. Take It Away
7. Electric Life
8. Unforgotten
9. Trouble Magnetic
10. The Drudge
11. Anger
Gesamtspielzeit: 36:11

maxomer
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Beitrag vom 04.11.2015
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