Anders Fridén sollte hier jedem als langjähriger Fronter von IN FLAMES bekannt sein. Dass Musiker oft auch andere Betätigungsfelder haben, ist auch nichts Neues, nur dass der Mann ein Label namens Razzia Notes hat, wusste ich bisher auch nicht. Dank einer Zusammenarbeit mit Century Media bekommen wir jetzt aber auch außerhalb seiner Heimat Schwedens in den Genuss seiner Entdeckungen.

Das erste Schmankerl nennt sich BLACK TEMPLE und dürfte es ihm auch recht angetan haben, dürfen sie IN FLAMES ja auch auf der kommenden Europa-Tour supporten. Das Debüt „It All Ends“ ist nicht leicht einzuordnen. Wer es sich leicht machen will, setzt einfach ein „Post“ vor den Metal, den die Schweden zelebrieren. Das wäre auch kein Fehler, der Sound von BLACK TEMPLE scheppert gewaltig und bewegt sich irgendwo zwischen Noise, Postcore und klassischem Metal. Und obwohl es ziemlich rauh zugeht, schon der Opener „Unlikely Event“ kommt nach anfänglich abgehaktem Geplänkel verdammt eingängig daher und erinnert mich immer mal wieder an die alten Tage von BLINDISDE. Scheppernde Drums, rohe Riffs, noisige Melodien und ein Sänger, dem man am liebsten ein Megaphon in die Hand drücken möchte, denn Marcus Witold schreit seine Vocals immer förmlich raus, bleibt dabei aber immer im cleanen Bereich, der stilistisch irgendwo dem HC und Punk entliehen sein könnte. Doch auch die immer wieder aufkommenden Sprechgesänge, die meist mit ruhigeren Momenten einhergehen, fügen sich wunderbar in den Gesamtsound von BLACK TEMPLE, der schnell Liebhaber auf den Plan rufen wird. Dazu kommt die grandiose und perfekt passende Produktion von Magnus Lindberg, der schon CULT OF LUNA veredelte, was die Sache durchaus stimmig macht und perfekt abrundet.

„It All Ends“ ist intensiv und emotional und macht wirklich neugierig auf die kommenden Live-Taten, vor allem, da ihnen der Ruf der rabiatesten Live-Band Schwedens nachgesagt wird, was zum Stil der Post Metaller definitiv auch passen könnte. Wir sind jedenfalls gespannt!