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LES TAMBOUR DU BRONX - Corros
Label: Athome |
Seit fast 30 Jahren stehen die 16-köpfige Percussion-Band LES TAMBOUR DU BRONX für einen originellen und konkurrenzlos mitreißenden Sound. Die Truppe aus einer französischen Stahlarbeiterregion Nevers wurde bekannt, als sie mit Axtstielen auf – genau! – Stahlfässern trommelte und daraus eine beeindruckende Musikalität zeigte. Dieser Tage erscheint ihr neuestes Werk mit dem Titel „Corros“ und man darf gespannt sein, ob die Faszination auf CD ähnlich der bei ihren Live-Auftritten überschlägt.
Das Album ist in zwei Teile aufgeteilt. Beginnen wir mit der VERSION [COR]: „Corvus Christi“ klingt reichlich düster und endet mit Krähengeschrei – die Trommeln sind hier nur Background. Wie opulente Filmmusik aus der Stummfilmzeit klingt die Musikumrahmung von „Dies Irae“ aber hier wird mehr getrommelt – ein Track der einen sofort gefangen nimmt. Auch „Aside“ ist in eine tolle Melodienwolke eingebettet, die ein bisschen härter ist als zuvor. Für „Human Smile“ hat sich das Ensemble einen Gastsänger engagiert – Jaz Coleman von der Band KILLING JOKE leiht dem Track seine Stimme, was ganz gut passend erscheint. Bei „Orient“ ist der Titel auch Programm – orientalische Klänge erklingen und zusammen mit den Trommeln entsteht eine faszinierende musikalische Reise. Aus der kehrt man bei „Eureka“ ziemlich abrupt in die Realität zurück – da gibt es als Ergänzung nur harten Industrial. Auch „Go Fast“ und „Crazy Noises“ sind von ähnlicher, harter Machart, auch bei „Halloween“ dominiert die Rohheit, jedoch in etwas melodischerer Art. „Erotica“ entspricht dem Namen – einige nur spärlich vorhandene, seltsame Hintergrundgeräusche lenken die Gedanken in die entsprechende Richtung. „Arolium“ und „Lost“ sind typischer Industrial mit blechern wirkendem Gesang, danach wird die Sache wieder ein bisschen abwechslunsreicher und „Clockwork“ wird von Glockenschlägen begleitet. Die drei letzten Titel scheppern dann gewaltig und bieten relativ wenig Abwechslung.
Nun zu Teil 2 - VERSION [ROS]: Beginnend mit „Arbeit“ klingt dieser Track auch wirklich danach – monoton und hämmernd. „Le Rap“ nach einem Aufstand der Arbeiter – dieser Eindruck wird durch Sprechchöre erzeugt, die sich auch bei „Tchi Tchi Ou La Mort“ fortsetzen. Bei „Cadence 22“ und „Sangria Si!“ wird nur getrommelt – ohne jegliche Begleiteffekte, die kommen erst wieder bei „La Caravane“ sparsam zum Einsatz. „Until The End Of…“ weist eine Art Kampfgesang auf, der ziemlich viel Aggressivität versprüht. „Happy Hour“ hat nichts mit Fröhlichkeit zu tun, ihre Musik ist jedoch hier sehr abwechslungsreich. Mit einigen weiteren reinen Trommeltracks findet das Album sein Ende. Die Musik von LES TAMBOUR DU BRONX funktioniert wohl in erster Linie live, aber für dieses Album haben sich die Franzosen einige Soundeffekte einfallen lassen – besonders im ersten Teil verstecken sich einige Gustostücke. Der zweite Teil besteht großteils aus purem Trommeln, und wird gegen Ende hin dann doch ein bisschen eintönig, aber insgesamt gesehen ist es ein gelungenes Stück Entspannungsmusik.
Tracklist:
Version [COR]: 1. Corvus Christi 2. Dies Irae 3. Aside 4. Human Smile 5. Orient 6. Eureka 7. Go Fast 8. Crazy Noises 9. Halloween 10. Erotica 11. Arolium 12. Lost 13. Naçao 14. Clockwork 15. Schizomania 16. Kaïowas 17. War 3.0.
Version [ROS]: 1. Arbeit 2. Le Rap 3. Tchi Tchi Ou La Mort 4. Cadence 22 5. Sangria Si! 6. La Caravane 7. Until The End Of… 8. Happy Hour 9. Sameth 10. Sur Le Fil 11. Groovy Time 12. Organic
www.tamboursdubronx.com
Beitrag vom 24.10.2015 Zurück
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