Gut zehn Jahre sind die Hamburger VOGELFREY in Sachen Folk Metal unterwegs und wenn die Leute bei Liedern mittanzen, ist das immer das beste Zeichen für gelungene Musik. Auch mir sind ihre Live-Aktivitäten stets positiv in Erinnerung geblieben, da wollte ich mir das kürzlich veröffentlichte neue Werk „Sturm Und Klang“ natürlich nicht entgehen lassen.

Gleich von Anfang an nehmen einen VOGELFREY mit ihrem flott gespielten Folk Metal gefangen. Im ersten Track „Sturmgesang“ kommt als Refrain auch der Albumtitel vor und entpuppt sich als richtiges Seemannslied – auch wenn Hamburg nur an der Elbe liegt, die Nähe zum Meer hat wohl alle stets beeinflusst. Noch ein bisschen flotter ist „Tardaradei“ – eine Ballade der eher traurigen Art, die aber eine durchaus positive Aussage hat, nämlich dass man die Zeit die einem gegeben ist, auch wirklich nutzen soll. Genauso schnell gespielt ist „Hörner Hoch“ – und hier findet sich nun auch das obligate Trinklied auf diesem Werk. „Abschaum“ ist etwas ruhiger aber doch druckvoll gespielt und mit eher ernstem Text. Mit stimmungsvollen Violinklängen beginnt „Gold“ aber das Thema ist weniger positiv – es geht um die ewige Jagd nach Reichtum.

„Strohfeuer“ beschreibt das, was man bei uns eher mit dem Heuboden verbindet. Aber scheinbar sind die Bewohner im Norden härter im Nehmen und es machen ihnen die Stroh-Piekser nichts aus – Hauptsache nicht alleine dort! „Nachtgesang“ ist eine wunderbar sentimentale Ballade mit sehr tiefem Gesang. Endzeitstimmung verbreiten sie dafür im Aschluss bei „Apocalypsis“. Bei „Land Unter“ legen VOGELFREY wieder einen Zahn zu – ein Lied über die stete Bedrohung durch Stürme an der Nordsee. Gerade ihre Heimat bekam diese Bedrohung in der Vergangenheit deutlich zu spüren und keiner kann sagen, dass dies nie mehr passieren könnte. „Der Chirurg“ ist eine reichlich düstere Angelegenheit – aber es gab ja Zeiten wo Narkose noch ein Fremdwort war. „Rolling Home“ stellt ein weiteres flottes Lied über die Seefahrt die auch bei „Im Auge Des Orkans“ Thema ist, dar. Seltsamerweise handelt es sich dabei um eine langsame Ballade, die Resignation und Einsamkeit ausdrückt. Von sehr fröhlicher Musik wird „Knochenchor“ umrahmt – trotz des gruseligen Themas – Regiseur Tim Burton lässt grüßen! „Bluthochzeit“ ist die musikalische Aufarbeitung einer menschenunwürdigen Begebenheit aus der Magdeburger Geschichte. Der letzte Track hat den Titel „Alkoholverbot“ – eine sehr seltsame Geschichte rund um Alkoholkonsum! Das Schicksal eines Mannes bei dem sich die Frauen während des Trinkens zum Negativen verändern und nicht schöner werden – ein furchtbares Schicksal.

VOGELFREY liefern mit „Sturm Und Klang“ ein wirklich sehr angenehmes Album. Auch wenn nicht nur Frohsinn am Programm steht – ein paar nachdenkliche Worte haben noch keinem geschadet. Also, Folk Metal Fans aufgepasst – hier werden eure Wünsche erfüllt und falls sich die Gelegenheit ergibt die Hamburger auf der Bühne zu erleben – hingehen!