Das Baltikum hat eine wahre Fülle an Bands, die sich in musikalischer Hinsicht dem Pagan oder Folk Metal widmen. Leider gelingt es nicht vielen Bands über die Grenzen hinaus bekannt zu werden und so kann man immer wieder neue Bands entdecken, auch wenn sie gar nicht so neu sind. Auch THARAPHITA aus Estland sind so ein Fall – sie sind zwar schon seit 20 Jahren aktiv, haben vieles veröffentlicht, aber nur selten in weiterer Entfernung von ihrer Heimat gespielt. Ihr letztes Album heißt „Ülestõus“ und man darf gespannt sein, welche musikalischen Ideen sie darauf verfolgen.

Das Album beginnt gleich mit dem Titeltrack „Ülestõus“ bei dem es gleich flott zu Sache geht - gepaart mit heftigem Growling. Etwas ruhiger und deutlich variantenreicher ist „Viimsepäeva Koidik“ – das ist so ein Stück Musik, zu dem man wunderbar mitbangen kann, ebenso wie bei „Luupainaja“ und auch das Growling ist hier langsamer und gedehnter, sodass doch wieder alles sehr gut zusammen passt. Bei „Tuhandeaastase Orjaöö Tuhast“ wird wieder deutlich mehr auf die Tube gedrückt – das intensive Growling von Frontmann Ank legt sich über einen rasanten Soundteppich und man schlackert hier mehr mit den Ohren als das einem das Headbangen einfallen würde. Ähnlich verhält es sich auch mit „Sõnad Sõlmedesse“ wo noch einmal ein Zahn zugelegt wird, aber bei „Surma-Arbujad“ verlegen sie sich wieder mehr auf variantenreichen Sound, ebenso bei „Tuuled Rändavad Ringi“ das auch sehr gut zum Mitbangen geeignet ist. Auch der letzte Track „Terasest Taotud Teel“ bietet ziemlich viele Soundvarianten und der heftige Gesang fügt sich gut ein – ein gelungenes Finale.

Mit der Musik von THARAPHITA werden wohl die Freunde der härteren Klänge am meisten Freude haben – Folk-Elemente sind leider nicht sehr viele enthalten – für mich ist es mehr eine Mischung aus Death und Pagan Metal. Manche Tracks sind sehr rasant gespielt, andere zwar auch langsam und heavy, aber man kann den Kopf nicht dabei still halten, weil sie aus mitreißendem Pagan-Sound bestehen. Der Gesang besteht durchgehend aus hartem Growling und fügt sich gut ein. Wer also Lust hat die Mähne kreisen zu lassen – bei THARPHITA geht das sehr gut.