AMANDAS NADEL - Sticht
Label: Echozone
AMANDAS NADEL ist der Künstlername eines Grazer Musikers, der bereits seit einigen Jahren bei vielen Bands mitgemischt hat. Nun hat er sein eigenes Projekt auf die Beine gestellt, einige Musiker um sich geschart und somit die Möglichkeit geschaffen, seine Musik auch live präsentieren zu können, die ein bisschen an die Neue Deutsche Härte angelehnt ist – jedoch eine düstere Version. Ich selbst habe AMANDAS NADEL schon auf der Bühne in Graz erleben dürfen und bin gespannt, wie sich das Debut-Album „Sticht“ anhört.

Der erste Titel nennt sich „Grinsekatze“, die wohl allen Fans von Alice im Wunderland ein Begriff ist. Der Track ist flott gespielt und dazu gibt es angenehm dunklen Gesang und er endet mit einem „Miau“. Mit Orgelklängen beginnt „Vampir“ – genau passend für ein Wesen der Nacht. Hier kommt erstmals durch den Synth-Sound ihre Vorliebe für die Neue Deutsche Härte zum Vorschein, und der Gesang ist hier noch dunkler als zuvor und es endet mit einem bösartigen Gelächter. Mit Blablabla beginnt „Mein Herz Sagt“ und endet auch so – es kommt aber doch noch einiges anderes in diesem ziemlich sehnsuchtsvollen und eher ruhigen Titel vor. „Hej, Danke!“ beginnt mit einer Art Radioansprache und Alien-Gebrabbel, bevor angenehme Musik einsetzt. Der Gesang ist hier teilweise im Stil von MAX RAABE gehalten – also sehr unterkühlt und radiotauglich und beim Refrain flockig-locker. Seltsame Kombi – passt aber doch irgendwie. „Die Wahrheit“ klingt zu Beginn wie mit einem Grammophon abgespielt bevor der Gesang doch klar wird und eine ruhige, nachdenkliche Ballade daraus entsteht. „Von Ewigkeit Zu Ewigkeit“ bietet den angenehm, dunklen Gesang, der eine gewisse Schaurigkeit erzeugt und irgendwie ein bisschen positiv antiquiert wirkt. Ziemlich deprimierend und etwas härter ist „Männertränen“, es wird thematisiert, wie Männer mit Schicksalsschlägen umgehen. „Wie Du Willst“ ist deutlich härter – auch vom Gesang her, obwohl die Aussage doch recht positiv ist. Auch „Der Schwarze Mann“ ist ziemlich dynamisch mit heftigen Gitarrenriffs, aber wenn der furchteinflößende Gesang ertönt, wird sie etwas weicher. „Sehnsucht“ ist eine Ballade – der Inhalt ergibt sich aus dem Titel. Danach folgen zwei Dance Remixes von vorhergehenden Titeln, die sehr Synthesizer-lastig sind. Den Abschluss bildet „Fritz, Die Maus“ – hier dominiert wieder die etwas antiquiert wirkende Stimme, die jedoch den besonderen Touch verleiht und eine eingespielte „Mäusestimme“ bildet die Brücke zum Thema - extravagant aber durchaus gelungen!

AMANDAS NADEL haben mit „Sticht“ ein sehr variantenreiches Album abgeliefert. Es ist zwar großteils auf düster, gelegentlich kommen aber auch ein paar Synth-Klänge vor, die das Ganze wieder auflockern und vom Tempo und Gesang her erschließt sich ein ziemlich breites Spektrum. Wer also gerne auf eine musikalische Schauer-Tour geht, der ist mir AMANDAS NADEL gut bedient.

www.amandasnadel.com


5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Grinsekatze
2. Vampir
3. Mein Herz Sagt
4. Hej, Danke!
5. Die Wahrheit
6. Von Ewigkeit Zu Ewigkeit
7. Männertränen
8. Wie Du Willst
9. Der Schwarze Mann
10. Sehnsucht
11. Vampir (Dance Remix)
12. Der Schwarze Mann (Dance Remix)
13. Fritz, Die Maus
Gesamtspielzeit:

Metalmama
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Beitrag vom 06.10.2015
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