Am Thron von GRAVEYARD, die schwedische Band, die mit “Hisingen Blues” 2011 die immer noch anhaltende Retrowelle losgetreten haben, wird von allen Seiten gesägt. Vor allem aus ihrer Heimat rollt Welle um Welle an, zerschellt aber an GRAVEYARD´s ureigenem Sound und ihren überragenden Live-Auftritten. Und was machen die Könige? Sie legen sich mit ihrem neuen Album „Innocence & Decadence“ mehr und mehr Beine für ihren Thron zu.

Es finden sich diverse Stile auf der Scheibe wieder: Natürlich einige bluesige Balladen („Exit 97“, „Stay For A Song“ oder „Far Too Close“) die durch Joakim Nilssons Reibeisenstimme das gewisse Etwas erhalten. Selten war Langsames so gut. Wunderbar soulig kommt „Too Much Is Not Enough“ rüber. Inklusive weiblichem Backgroundgesang. Bei den flotteren Nummern „Hard Headed“ oder „Can´t Walk Out“ juckt´s einen in der Hüfte.

Die ganze Produktion von „Innocence & Decadence“ besticht durch einen warmen, erdigen Klang, druckvollen Bass (von Neuzugang Truls Mörck) und exzellentes Drumming. Die erste Single- und Videoauskopplung bringt auch wieder die gewisse Kauzigkeit bestens zur Geltung, die GRAVEYARD auszeichnet.

Summa summarum verteidigen sie wiederum den Thron einer Musikrichtung, der sie eigentlich stilistisch entwachsen sind.
Großes Ohrenkino – am besten auf Vinyl – ganz laut!