OPERATION: MINDCRIME - The Key
Label: Frontiers Records
Endlich wurde auch Geoff Tate vernünftig und stampfte seine eigene Version von QUEENSRYCHE ein und Gründete OPERATION: MINDCRIME mit einiger Prominenz als Unterstützung. So will er gemeinsam mit (teils ehemaligen) Mitgliedern von ADRENALINE MOB, DISTURBED, AC/DC, DIO, WHITESNAKE und natürlich QUEENSRYCHE, gleich drei Alben im Abstand von sechs Monaten veröffentlichen. Den Anfang macht dabei nun „The Key“ und zeigt, dass sich Geoff nicht von seiner ehemaligen Band lösen kann oder will, was aber nichts Schlechtes bedeuten muss. Grund für seine Veröffentlichungswut sei nicht die Kreativität sondern viel mehr, dass der Mann etwas zu sagen hat und dies in seiner Musik verwirklichen will. So gibt es auch im neuen Konzept wieder Kritik an der Weltwirtschaft, Politik und Sozialem.

„The Key“ beginnt mit einem interessanten Stück, denn das ruhige „Choices“ weiß nicht so recht ob es ein Song oder ein Intro sein möchte, doch gerade das macht den Reiz dieses Einstiegs aus. Geoff wirft nur einzelne Phrasen ein und die Musik selbst bleibt halbwegs minimalistisch, ehe man mit „Burn“ den ersten Prog-Song raus haut. Ein kurzes gesprochenes Intro und ein paar Sounds als würde wer auf einer Tastatur rumhämmern, ehe man QUEENSRYCHE-Melodien und getragene Rhythmik serviert bekommt. Geoffs Organ ist stark wie eh und je und mit viel Gefühl versehen. Der Song steigert sich in der Intensität und macht Lust auf mehr. Auch „Re-Inventing The Future“ erinnert nicht selten an seine alte Band, doch Tate schafft es hier doch auch einen gewissen neuen Touch reinzubringen. Der vielleicht stärkste Song des Album ist packend und hat zugleich aber auch diese entspannte Atmosphäre des Meisterwerks, nachdem Geoff seine Band benannte. Seine Kollegen John Moyer, Simon Wright oder auch Brian Tichy haben den Sound des Mannes absolut verstanden und wirken bei den zwar kurz gehaltenen aber dennoch progressiv angehauchten Songs als würden sie schon ewig zusammen spielen.

Leider klingt aber nicht alles so stark, denn viele Songs plätschern relativ belanglos dahin. Gerade gegen Ende fehlt es „The Key“ etwas an Abwechslung und Pepp. Das kurze Zwischenstück „Conversation In A Somke Filled Room“ mag vielleicht dem Konzept dienlich sein, wäre aus musikalischer Sicht aber nicht nötig gewesen. Das zweite Intermezzo „An Ambush Of Sadness“ funktioniert da aber schon besser. Schon bei „Ready To Fly“ kommt zum ersten und nicht letzten Male das Fahrstuhlmusik-Syndrom auf. Doch „Life Or Death“ mit starken Gastvocals von Mark Daly (THE VOODOOS)reisst dann wieder einiges heraus. Zudem holte sich Tate auch noch weitere prominente Hilfe von MEGADETH Basser David Ellefson. Womöglich wollte man damit den Abgang der Gebrüder Sarzo kompensieren.

„The Key“ ist ein gelungenes Stück Progressive Metal, das aber an manchen Stellen einfach zu belanglos ausgefallen ist und auch die ganz großen Hits vermissen lässt, wenn auch einige potentielle Hit-Kandidaten zu finden sind. Ob der Mann es schafft in so kurzer Zeit sich in Sachen Qualität steigern zu können oder wenigsten diese zu halten, bleibt natürlich fraglich. Doch Fans alter QUEENSRYCHE werden hier das eine oder andere sicher für sich finden. Vor allem da Geoff Tates Stimme immer wieder eine Freude ist.

operationmindcrime.com


4.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Choices
2. Burn
3. Re-Inventing The Future
4. Ready To Fly
5. Discussion In A Smoke Filled Room
6. Life Or Death
7. The Stranger
8. Hearing Voices
9. On Queue
10. An Ambush Of Sadness
11. Kicking In The Door
12. The Fall
Gesamtspielzeit: 49:20

maxomer
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Beitrag vom 24.09.2015
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