Die Vorarlberger SECOND RELATION haben mit „Abiona“ erst ihr zweites Album, welches 2011 in Eigenregie erstveröffentlicht und mit einem Konzept ausgestattet wurde, am Start, wollen aber bereits mit den ganz Großen mitspielen. Das Potential und Können haben die Jungs durchaus, wenn man sich dieses Werk anhört.

Zwar hört man immer mal wieder Querverweise zu möglichen Idolen wie PAIN OF SALVATION, OPETH oder auch ruhigere DREAM THEATER heraus, doch haben die Jungs mit ihrem melancholischen Unterton durchaus ihren eigenen Sound geschaffen. Man kann meist in den Songs schwelgen, doch oftmals wird auch gerifft und so manch Passage ist durchaus als eingängig zu bezeichnen, weshalb man auch relativ schnell in die Welt von „Abiona“ hineinkommt, jedoch lange noch etwas zu entdecken hat. Technisch gibt es nichts zu meckern, jeder beherrscht sein Instrument, die Arrangements sind spannend und auch Die Songs jenseits der sechs Minuten Grenze werden nie langatmig. Dazu kommt natürlich die angenehme und leicht emotionale Stimme von Bastian, der auch gerne mal mehrstimmig singt oder von Backings begleitet wird. Mir persönlich fehlen hier noch die einen oder anderen ganz großen Momente, die die genannten Bands einfach immer schon ausmachten, doch SECOND REALTION stehen erst am Anfang einer vielversprechenden Karriere und haben noch Zeit diese zu liefern. Ich bin jedenfalls gespannt, wie es mit der Truppe weitergeht, ein Nachfolger ist nämlich eh längst überfällig.

Wer auf melancholisch angehauchten Progressive Rock zum Eintauchen und Schwelgen steht, der macht mit „Abiona“ absolut nichts verkehrt, die Vorarlberger haben auf jeden Fall das Potential das Progressive Rock Feld von hinten aufzuräumen.