Die Dark Melodic Rocker LUNA RISE aus Oberösterreich haben sich gemeinsam mit NRT Records reichlich Mühe gegeben um ein dickes und schickes Press-Kit für ihre Debüt „Dark Days & Bright Nights“ zu basteln. Sehr löblich, denn darin befinden sich umfangreiche Informationen zur Band und zum Album, so dass langwieriges Recherchieren erspart bleibt. Aber gut, das Press-Kit steht hier nicht zur Rezension, sondern das Album selbst.

Bereits die EP „Smoking Kills, But Love Can Break A Heart“ zeigte mehr als solide wo die Reise von LUNA RISE hingehen soll. Und das machen die Jungs auch auf ihrem Debüt weiter, nämlich mit düsterem, melodischen Rock, inspiriert durch finnische Größen wie HIM, THE 69 EYES oder CHARON, aber auch die deutschen Kollegen von END OF GREEN und LACRIMAS PROFUNDERE könnten Pate gestanden haben. Als Kopie braucht man LUNA RISE aber zu keiner Sekunde abstempeln, die Keyboard geschwängerten Rocker können sich auf jeden Fall hören lassen. Egal ob der treibende Einstieg mit „Demons Inside“, das emotionaler ausgefallene „RZRKT“ ehe man mit dem Ohrwurm „Valentine“ noch melodischer und leicht poppig einen kleinen Hit liefert. Im Anschluss überrascht man mit dem ULTRAVOX-Klassiker „Dancing With Tears In My Eyes“, den sich bereits AVANTASIA und FREEDOM CALL vor einiger Zeit zur Brust genommen haben. Auch wenn ich diesen Track nicht so früh auf dem Album platziert hätte, kann man diesen als absolut gelungen bezeichnen.

Konzeptionell haben sich die Jungs auch etwas einfallen lassen, denn der Titel verrät, dass man die Songs in zwei Parts unterteilt, außerdem steht das Album unter Ying und Yang – Kein Licht ohne Schatten, kein Laut ohne Leise und kein Gut ohne Böse. Die wird auch musikalisch schön kontrastreich dargestellt. Fette Gitarrenwände und treibende Rhythmik stehen hier gegen zerbrechliche Melodien und emotionalen Gesang. Etwas anders ist das bei „The Secret In You“, das nur mit sanften Piano-Klängen und darüber thronenden Gesang von Chris Divine ausgestattet ist. Akustik-Gitarren und Chöre gesellen sich erst später dazu. Im Kontrast dazu rockt das nächste Stück „Silent Screams“, das den ersten Song des „Bright Night“ Teils darstellt, umso mehr.

LUNA RISE haben mit „Dark Days & Bright Nights“ ein beachtliches Debüt abgeliefert, das Fans der genannten Bands durchaus ansprechen kann. Zu beachten ist aber, dass die doch noch recht junge Band hier noch einige Ecken und Kanten mitbringt, was aber natürlich nichts Schlechtes bedeuten muss. Reinhören lohnt sich auf jeden Fall, auch wenn LUNA RISE hier noch nichts Bahnbrechendes abliefern.