DISTURBED - Immortalized
Label: Reprise Records (Warner)
Wenn man behauptet, die letzten fünf Jahre war es ruhig um DISTURBED, dann könnte man das als Untertreibung schlechthin bezeichnen. Totenstille würde es schon besser treffen. 2010 erschien mit „Asylum“ das letzte Studioalbum der US-Amerikaner, das durchaus Freude bereitete, doch danach wollte man Kräfte und neue Ideen sammeln um zu alter Stärke zu finden. Und wenn man auf die Kollegen von HAMMERFALL schaut, dann kann so eine Pause eine wahre Frischzellenkur bedeuten. Auch wenn fünf Jahre in der Musikbrachen eine lange Zeit sind, tat die Pause David Draiman und seinen drei Bandkollegen saugut, denn der neueste Streich „Immortalized“ macht richtig was her.

Kraftvoller Gesang, abwechslungsreiche und kreative Songs mit einer Frische wie zu Gründungszeiten zeigen, dass DISTURBED noch nicht zum alten Eisen gehören.
Ein kurzes Instrumental Intro eröffnet die mit 13 Songs gefüllte Platte, ehe „Open Your Eyes“ den musikalischen Reign eröffnet. Keine Sorge, auch wenn man ein paar neue Ideen im Gepäck hat, die Jungs klingen wie gewohnt - wo DISTURBED drauf steht ist auch 100 Prozent DISTURBED drinnen. Der Beginn ist noch etwas verhalten, Dan Donegan an der Axt duelliert sich mit Gründungsmitglied und Schlagzeuger Mike Wengren zwar ganz ordentlich, doch erst bei „Immortalized“ wird es wie gewohnt giftig. David hat nichts von seiner kraftvollen Stimme eingebüßt, die sich durch die Nummer schneidet. Progressiver Song, der von der Stimme des Sängers absolut dominiert wird und die Instrumente fast in den Hintergrund drängt - einer der stärksten Nummern. Auf diesem Niveau geht es weiter, denn „The Light“ bleibt einem sofort im Ohr hängen. Gefühlvoll? - ja ist auch drinnen, David triftet nicht ins Kitschige ab sondern zeigt, dass er auch die leiseren Töne beherrscht, doch gegen Ende wird noch einmal Fahrt aufgenommen. So kann es gerne weitergehen. „Who Taught You How To Hate“ ist schon der nächste starke Titel, genau wie „What Are You Waiting For“, bei dem David Draiman so richtig rausschreit was ihm nicht gefällt. Power vom Feinsten, auch wenn hier gewohnte Muster ausgegraben wurden. Nicht neu, trotzdem ganz fein.

Mit „The Sound Of Silence“ probieren die Jungs mal etwas ganz Neues aus und nach den ersten paar Sekunden wuchs meine Skepsis noch, da der Klassiker aus dem Jahre 1964 von SIMON & GARFUNKEL ganz still dahin dümpelte. Doch nach zwei Durchgängen bei voller Lautstärke war ich Feuer und Flamme. Was David hier nur mit Pianoklängen abliefert ist ganz großes Kino. Gefühlvoller Beginn der sich in eine Kraft steigert, die mir die Gänsehaut aufzieht, selbst nach der zehnten Wiedergabe.

Ausfälle sind keine zu vermelden, wenn auch nicht jedes Lied der Bringer ist, doch welche Alben können das schon behaupten. Das Niveau ist hoch, sowohl musikalisch als auch gesanglich und optisch wurde ebenfalls mit dem neuen Cover nicht gekleckert.

„Immortalized“ ist ein starkes Stück, nicht das Beste, das DISTURBED bisher ablieferten, doch es macht Freude und das ist ja wohl Sinn der Sache. Und dass nicht nur ich so denke, beweist Platz 1 in den US-Charts und Platz 2 in Österreich und Deutschland. Hoffentlich sieht man sie bald mal wo live.

www.disturbed1.com


5.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. The Eye Of The Storm
2. Immortalized
3. The Vengeful One
4. Open Your Eyes
5. The Light
6. What Are You Waiting For
7. You’re Mine
8. Who
9. Our Last Goodbye
10. Fire It Up
11. Sound Of Silence
12. Never Wrong
13. Who Taught You How To Hate
Gesamtspielzeit: 52:36

AndyVanHalen
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Beitrag vom 14.09.2015
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