RIVERSIDE - Love, Fear And The Time Machine
Label: Insideout
Die polnischen Progressive Rocker RIVERSIDE existieren seit bald 15 Jahren und können neben einigen EPs auf vier Alben zurückblicken, sind aber leider bisher noch nie aus dem Geheimtipp-Status herausgewachsen. Unverständlich bei der Qualität, die die Jungs aus Warschau regelmäßig abliefern – Gold gab es in der Heimat für die letzten beiden Releases dennoch. Das sechste Album, beinhaltet wie erwartet sechste Wörter und hört somit auf den Namen „Love, Fear And The Time Machine“ – ich bin gespannt, ob RIVERSIDE das System auch bei Album Nummer 15 beibehalten, könnte jedenfalls spannend werden.

Erneut liefern die Herren aus dem Ostblock ausgeklügelten Prog-Rock mit zuckersüßen Melodien, ausgefeilter Instrumentierung und emotionalen Vocals. Jedoch wird es wieder etwas weniger metallisch als noch auf „Anno Domini High Definition“ und auch die rockige Schlagseite von „S.O.N.G.S (Shrine Of New Generation Slaves)“ wurde wieder etwas zurückgeschraubt, weshalb „LFatTM“ einen wunderbaren Mix aus allem beinhaltet. Spacige Keyboards die manchmal an AYREON erinnern, eindringliche Melodien, die auch DREAM THEATER hätten liefern können, hier und da ein paar rockige und metallische Einschübe á la OPETH und ein wohlig melancholischer Unterton der Marke ANATHEMA oder PORCUPINE TREE. Dennoch sind RIVERSIDE absolut eigenständig und haben in den letzten eineinhalb Dekaden ihren eigenen Sound geprägt. Gerade der Gesang von Mariusz Duda, der zwischen berührender, fast zerbrechlicher Traurigkeit und kraftvoll rockiger Eingängigkeit schwankt, funktioniert in Kombination mit Melodieführung wunderbar. Ein gutes Beispiel dafür ist das treibende „#Addicted“, das fast alle genannten Elemente beinhaltet und als kleiner Hit durchgeht und sich somit als Anspieltipp anbietet. Meist geht es jedoch recht ruhig zu und RIVERSIDE setzen eher auf Gefühle und Atmosphäre, denn auf Durchschlagskraft. Dennoch haben Songs wie „Lost (Why Should I Be Frightened By A Hat?)“ durchaus gelungene Riffs zu bieten. „Time Traveller“ hingegen setzt auf gelungene Akustik-Gitarren, während hier die Keyboards ausnahmsweise komplett Sendepause haben. Diese dominieren im Gegensatz dazu in „Caterpillar And The Barbed Wire“ oder „Under The Pillow“.

Somit ist auf „Love, Fear And The Time Machine“ eigentlich für jeden Prog-Fan etwas dabei, denn auch so manchen Instrumental-Part gibt es zu entdecken, Auch wenn ich mir den einen oder anderen härteren Part als Kontrast gewünscht hätte, ist „Love, Fear And The Time Machine“ ein durch und durch gelungenes, für das Genre kompaktes sowie durchdachtes Album, das Fans der Polen zufriedenstellen wird, aber auch Freunde der genannten Bands ansprechen dürfte.

riversideband.pl


5.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Lost (Why Should I Be Frightened By A Hat?)
2. Under The Pillow
3. Addicted
4. Caterpillar And The Barbed Wire
5. Saturate Me
6. Afloat
7. Discard Your Fear
8. Towards The Blue Horizon
9. Time Travellers
10. Found (The Unexpected Flaw Of Searching)
Gesamtspielzeit: 60:25

maxomer
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Beitrag vom 31.08.2015
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