NEW LIGHT CHOIR - Volume II
Label: High Roller Records
Bei NEW LIGHT CHOIR ist gar nichts normal. Das fängt schon mit dem Bandnamen an. Ein Chor bestehend aus zwei Mitgliedern, von denen nur einer singt. New? Hier kann man definitiv von Innovation reden, aber neu ist der 70er-getränkte Sound der beiden Herren aus North Carolina dementsprechend nicht. Das Artwork schaut mal so gar nicht nach Rock aus und leicht ist die Musik von NEW LIGHT CHOIR sowieso nicht, dafür aber richtig geil. Außerdem ist ein Mellotron alles andere als ein typisches Metal-Instrument.

Zwar hat man sich eine fast typische Retro-70er-Produktion für „Volume II“ hinzimmern lassen, doch das wäre nur die halbe Wahrheit, denn NEW LIGHT CHOIR sind alles andere als eine typische Retro-Band. Zum einen würden Songs wie der Hit „July Sky“ einen Tarantino oder so manch TV Serien-Macher in Ektase bringen, zum anderen sind die komplexen Songs mit ihrem eigenwilligen Sound echte Brocken die entdeckt werden wollen. Viele sprechen von frühen RUSH, die Band selbst sieht aber die SCORPIONS, URIAH HEEP, WOVENHAND oder 16 HORSEPOWER als Einfluss – letztere unterschreibe ich vor allem im Gesang. John Niffenegger setzt seine Stimme so eindringlich, gefühlvoll und melancholisch ein, dass es schon fast unheimlich wirkt, wie einen der Mann hypnotisieren kann, während Drummer Chris Dalton gefühlvolle aber eindringliche Beats drunter legt. Die genannten Einflüsse sind aber auf jeden Fall nur rudimentär zu spüren, denn der Chor hat seinen ganz eigenen Charme. Da kommen nämlich Post-Black metallische Aggressions-Schübe („Higher Fire“) dazu, immer mal wieder etwas Ambient á la LEPROUS („April Witch“) ein Riff, das auch AUDREY HORNE auf ihre jüngste Platte gepackt hätten („New Light In October“), gepaart mit orientalischen Leads und last but not least ein IRON MAIDEN-Lead („Darkest Of Nights“). Mal nimmt die düstere, bitterböse Melancholie Überhand, dann rockt das Ganze aber auf einmal wieder wie Schwein - eine wahre Achterbahnfahrt.

NEW LIGHT CHOIR haben es geschafft einen ganz eigenständigen Sound zu schaffen in dem sie viele Stilelemente zu einem homogenen Neuen zusammenfügen und dabei sowohl traurige als auch verdammt rockende Musik zu transportieren. Für Entdecker genau das Richtige! Es muss ja nicht immer alles ganz normal sein.

www.facebook.com/newlightchoir


6 von 7 Punkten

Tracklist:
1. High Fire (Proximity)
2. All I Need
3. Frost And Fire
4. April Witch
5. Violet Skies (From The Ashes)
6. July Sky
7. New Light In October
8. December Flying
9. Darkest Of Nights
10. Sea Of Stars
Gesamtspielzeit: 34:50

maxomer
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Beitrag vom 30.08.2015
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