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CROWN - Natron
Label: Candlelight Records |
Was die mittlerweile zum Trio angewachsenen CROWN hier abliefern ist wahrlich schwer in Worte zu fassen, schon gar nicht in wenige. Sie selbst versuchen ihren zweiten Output als Industrial Sludge Doom Drone Electro Psyche Progressive Music zu bezeichnen. Die Einflüsse sind gar mannigfaltig, der Sound markerschütternd, die Atmosphäre dicht und die Intensität fast unerhört.
Während CROWN auf dem Debüt noch zu zweit zu Werke gingen, holte man sich jetzt mit Frederyk Rotter (ZATOKREV) tatkräftige Unterstützung, wodurch die Band nun instrumental aus drei Gitarristen sowie zwei Sängern besteht. Doch dem nicht genug, schon für den bitterbösen Opener „Serpents“ holte man sich mit ALCEST-Fronter Neige eine Genre-Legende. Es setzt erst eine Mischung aus Sludge und Post-Black Metal ein, ehe man alles auf ein Minimum reduziert und elektronische Elemente düster und fast nackt vor sich hinkriechen lässt. Danach setzen dezente Gitarren und bedrohlicher Gesang ein, bis man dann bald alle Elemente zu einem düsteren Strudel des Electro-Sludge, der alles zu verschlingen droht, kombiniert. Dass die Drums aus der Dose kommen, fällt bei der sterilen und kalten Produktion (das ist keineswegs negativ gemeint) so gar nicht ins Gewicht, nein es unterstreicht die geniale Atmosphäre von „Natron“ nochmal. In der richtigen Kombination können sich die Elemente in ihrer Einfachheit vollends entfalten. So auch im folgenden „The Words You Speak Are Not Yours“ bei dem Frederyk die Vocals übernimmt. Auch hier zermürben einen die Riffs und dezenten Electronica, die aus eine postapokalyptischen Welt zu kommen scheinen, abwechselnd bis aufs Mark, während die Vocals hypnotisieren, locken und verstören. Kurz darauf gastiert Neige in Zusammenarbeit mit Michiel Eiknaar (NIHILL) ein weiteres Mal hasserfüllt im heftigen Blast-Beat von „Wings Beating Over Heaven“, das in seinen knapp zehn Minuten so einiges zu entdecken verspricht, aber nicht nur Hass und Aggression, sondern auch wundervolle Melodien und ruhige Momente als Kontrastprogramm.
„Fossils“ tanzt da im Anschluss etwas aus der Reihe. Akustik-rockend, fast schon leichtfüßig holt einen der Song wieder ins hier und jetzt, lockert dank Gastsänger Kvohsts (Ex-BEASTMILK) etwas auf um uns kurz danach erneut ins Verderben namens „Apnea“ zu werfen. Auch „Tension Of Duality“ ist ein wahres Monster aus längst vergessener Zeit, bis uns „Flames“ mit ruhigen, sphärischen Keyboards verabschiedet.
CROWN haben sich von der Eindimensionalität (wenn auch auf höchstem Niveau) des Vorgängers „Psychurgy“ verabschiedet und liefern mit „Natron“ eine wahre Höllenfahrt des Sludge, die einen nicht mehr loslässt, ab.
www.crownritual.com
Beitrag vom 28.08.2015 Zurück
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