Wenn es darum geht Menschen zu nennen, die uns trotz ihrer Vergangenheit alle überleben werden, fallen immer die Namen Ozzy Osbourne und Lemmy Kilmister. Aber man darf einen nicht außer Acht lassen, nämlich Bobby Liebling. Mit 61 Jahren weiß der gute Mann nach wie vor wo der Doom-Hammer so hängt. Bekam man dieses Jahr schon als kleinen Vorgeschmack das Live-Album „When The Screams Come“ zum ersten mal auf Vinyl präsentiert, so präsentieren uns Herr Liebling und Co. nun ihr neues Studioalbum.

Mit beinahe dem selben Line-Up wie auf dem Vorgänger „Last Rites“ zeigen PENTAGRAM, dass sie noch lange nicht zum alten Eisen gehören. Victor Griffin kam nach seinem Abstecher mit IN-GRAVE wieder zur Band zurück und „Minesota“ Pete Campbell, der ebenfalls bei IN-GRAVE mit dabei war, bilden neben Greg Turley und Bobby Liebling das Line-Up des neuen PENTAGRAM Albums anno 2015.

„Curious Volume“ ist der Titel des neuen Werkes, und der Titel ist Programm, es fängt kurrioserweise mit einem Track an, den Bobby Liebling laut eigenen Angaben bereits 1965 geschrieben hat (im Alter von 11 Jahren). Eine richtig guter Beginn mit tollen Riffs, einem Sänger in Top-Form und einer knackigen Produktion.

Nach dem Anfang bekommt man schon mal Lust auf mehr. Und es gibt noch mehr. Es folgen mit „The Tempter Push“ und „Dead Bury Dead“ zwei reine Doom Metal-Songs, die genau so gut auf die PENTAGRAM-Alben der 80er/90er Jahre gepasst hätten. Auf „The Tempter Push“ kommen sogar leichte Stoner Elements zum Vorschein. Es folgt mit „Earth Flight“ wieder eine rasantere Nummer, bei der Victor Griffin ein Solo raushaut wo sich so einige Nachwuchs-Doom-Gitarristen eine Scheibe davon abscheiden können.

Wie gewohnt gibt es auf einem PENTAGRAM Album einen Mix von brandneuen Songs und Liedern die bereits vor einer Zeit entstanden sind, wie der schon erwähnte Opener. So entstand „Misunderstood“ bereits 1985 und der Track macht dem Albumtitel alle Ehre. So hat man hier dem Gesang einen modernen Unterton verpasst, der dem Song zwar gut zu Gesicht steht, aber im ersten Moment sich vielleicht ein wenig schräg anhört. Aber wer wenn nicht Bobby Liebling hat das Recht sich schräg an zu hören?

PENTAGRAM schaffen auf „Curious Volume“ den perfekten Spagat zwischen traditionellem Heavy/Doom Metal und modernem Rock’n’Roll. Es wird einem einfach nie langweilig beim Hören und kein Song fällt wirklich ab. Am Ende des Albums bekommt man mit „The Devil’s Playground“ und „Because I Made It“ nochmal zwei richtige Doom Metal-Kracher um die Ohren geschossen, die einen unweigerlich dazu bewegen sich das Album gleich nochmal an zu hören.

Man hat sich dazu entschlossen wieder zu Peaceville Records zurück zu kehren, wo zuletzt 1994 der Klassiker „Be Forwarned“ veröffentlicht wurde. „Curious Volume“ hat auf jeden Fall das Zeug ebenfalls zu einem Klassiker zu werden, und ist definitiv das beste Album seit 1994.