Die Flut an Bands die dem 70er- und 80er-Jahre Rock und Metal huldigen scheint nicht abzureißen. Besonders Skandinavien scheint da ein schier unerschöpfliches Füllhorn an Talenten und Bands zu sein.

Und BLACK TRIP aus Stockholm sind eine dieser Bands. 2013/14 krochen sie mit ihrem Debut „Going Under“ aus diesem Füllhorn und wurden vom Underground und der Fachpresse mal ordentlich abgefeiert. Zu der Zeit bestand die Band nur aus Peter Stjärnvind (Gitarre; Ex-ENTOMBED, Ex-NIFELHEIM) und Joesph Tholl (Gesang; ENFORCER). Nach dem Erfolg des Erstlings musste schnell eine komplette Truppe zusammengestellt werden, die sich dann aus Musikern von ehemaligen NIFELHEIM und aktiven ENFORCER Mitgliedern rekrutierte. 2015 liefern sie nun mit „Shadowline“ ihre zweite LP ab. Und die steht dem Debut in nichts nach. BLACK TRIP vereinen einfach alles in ihrem Sound, was der geneigte Freund harter Musik gerne hört.

So versprüht der Titeltrack „Shadowline“ einen starken 70er-SCORPIONS-Vibe. Die erste Singleauskopplung „Berlin Model 32“ ist ein klassischer Rocker mit einer Prise Boogie (im Song geht’s übrigens um einen Safe). „Clockworks“ hat ordentlich Dampf unter der Haube und dürfte live zum einen oder anderen Schweißausbruch führen. Nach dem kurzen Instrumental „Rooms“ kommt mit „Subvisual Sleep“ eine Hommage an BLUE ÖYSTER CULT an die Reihe. Viel Emotion gibt’s bei „The Storm“: Joseph Tholl schreit sich ordentlich Frust von der Seele, bevor das Gaspedal bis zum Blech durchgedrückt wird. Ansonsten findet man noch frühe MAIDEN, alte PRIEST, THIN LIZZY Twin Guitars… All das hört man hier und dort und doch machen BLACK TRIP ein eigenes Süppchen draus.

„Shadowline“ ist definitiv eines der Highlights im Retro-Metal und –Rock Bereich in diesem Jahr.