MUSE - Drones
Label: Warner Bros Records
MUSE sind bereits seit mehr als 20 Jahren aktiv und haben kürzlich einen umjubelten Auftritt beim Rock in Vienna hingelegt, und dazu gab es auch ein neues Album mit dem Titel „Drones“. Das Phänomen bei MUSE ist, dass eigentlich jeder ihre Musik kennt, aber wenn man den Bandnamen nennt, kommt der kaum jemandem bekannt vor, was daran liegen mag, dass ihre Musik sehr oft als Hintergrund für TV-Produktionen verwendet wird.

Mit abgehackten Synth-Klängen beginnt das Album mit dem Titel „Dead Inside“, der musikalisch fast ein bisschen in den Ohren weh tut – das einzig Angenehme ist der Gesang von Matthew Bellamy, aber das reißt die Sache auch nicht mehr heraus. „[Drill Sergeant]“ besteht aus der aggressiven Rede eines militärischen Vorgesetzten, aber bei „Psycho“ finden sie endlich doch wieder zur Musik zurück, die zum Großteil aus etwas scheppernden, flotten Gitarrenriffs besteht, aber doch viel besser ist, als das Synth-Zeug zu Beginn. „Mercy“ ist eine ziemlich ruhige Ballade, auch dieses mal wieder auf Synth-Klängen basierend, aber dieses Mal deutlich klangvoller.

„Reapers“ ist ein deutlich schnellerer Song mit gelegentlichen Stakkato-artigen Klängen, die auch nicht unbedingt sehr eingängig sind. „The Handler“ klingt dann wieder am ehesten so, wie man es von MUSE erwarten würde – es ist eher ruhig und ziemlich klangvoll – abgesehen von einem kurzen rasanten Zwischenspiel. „[JFK]“ ist nur der Mitschnitt einer Rede von John F. Kennedy mit ein bisschen ergänzendem Sound. Nach dem eher ruhigen „Defector“, das auch mit Worten von Kennedy endet, wird „Revolt“ von Polizeisirenen begleitet. Daraus entwickelt sich ein schwungvoller und angenehmer Song, dem das beinahe sphärische „Aftermath“ folgt, das sich zu einer sehnsuchtsvollen Ballade entwickelt. Mit westernmäßigem Pfeifen beginnt „The Globalist“ und diese Stimmung bleibt im weiteren Verlauf erhalten, aber zwischendurch wird das Tempo sehr stark erhöht, bevor der Song mit Klavierklängen und sanftem Gesang endet. Wie ein Kanon ohne Begleitmusik ist der letzte Track „Drones“ gestaltet – und wie ich finde, ein merkwürdiges Ende.

Also ehrlich gesagt hatte ich mir deutlich mehr von diesem Album erwartet. Ich mag ihre Musik schon seit langem, aber auf diesem Album hat mich kein Song auf Anhieb erobert. Die vielen Synthesizer-Experimente sind großteils eher quälend, aber wenn sie zu den Gitarren greifen, kommt dann doch einiges von ihren Qualitäten zum Vorschein. Die Balladen sind sehr schön geraten und sie haben doch einige interessante musikalische Ideen eingebaut. Insgesamt gesehen sollten MUSE diesen musikalischen Weg noch einmal überdenken – vielleicht hat ja doch das nächste Album wieder mehr zu bieten.

www.muse.mu


4.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Dead Inside
2. [drill Sergeant]
3. Psycho
4. Mercy
5. Reapers
6. The Handler
7. [jfk]
8. Defector
9. Revolt
10. Aftermath
11. The Globalist
12. Drones
Gesamtspielzeit:

Metalmama
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Beitrag vom 11.08.2015
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