ARTAIUS ist eine Progressive Folk Metal Band aus Italien die bereits seit 2008 aktiv ist, aber leider noch nie den Weg nach Österreich gefunden haben. Deshalb sind sie hier wahrscheinlich auch weitestgehend unbekannt, aber da ich schon so manche Folk Metal Band aus Italien entdeckt habe und die immer tolle Musik abgeliefert haben, war meine Neugier geweckt. Kürzlich ist ihr zweites Album „Torn Banners“ erschienen und man darf gespannt sein, welche musikalischen Ideen sie darin verpackt haben.

Mit ruhigen Folk-Klängen beginnt „Seven Months“ aber mit dieser Ruhe ist es bald vorbei – die Musik wird ziemlich rasant und eine Sängerin legt ihre angenehme Stimme über diesen Soundteppich, wird aber bald von hartem Death Metal-Growling beinahe verdrängt. Aber bei „Daphne“ ist sie wieder weitestgehend die Herrin des Mikros und der krächzende Herr tritt in den Hintergrund – dazwischen gibt es fröhliches Flötenspiel. „Leviathan“ ist wieder einen Zacken härter aber absolut nicht eintönig, ein kleines Gitarren- und Geigenintermezzo lockert die Sache auf. Bei „Eternal Circle“ wird dahingebrettert was das Zeug hält aber „The Hidden Path“ zeigt deutlich mehr von der melodischen Seite. Eine äußerst klangvolle Ballade ist „Pictures Of Life“, aber bei „Pearls Of Suffering“ geht es wieder flotter zur Sache, es gibt schönes Flötenspiel und andere angenehme Klänge dazu. Bei „Dualità“ wird man erst einmal niedergebrüllt aber dann entwickelt sich daraus doch noch ein großteils melodischer Song. „By Humans Claimed“ beginnt mit Klavierspiel und Geigenklängen und hier zeigt auch der Herr dass er zu Klargesang fähig ist. Beim Titel- und Abschlusstrack „Torn Banners“ packt er aber doch noch einmal das Growling aus und so endet alles wie es begonnen hat.

Ich mag es eigentlich gar nicht, bei der Beschreibung von Bands und deren Musik Vergleiche mit anderen Bands herzustellen, aber irgendwie hab ich mich schon beim ersten Song an ELUVEITIE erinnert gefühlt. Zumindest was das Growling betrifft, die Stimme der Sängerin ist dann doch ganz anders. Und was bei ARTAIUS auch anders ist, dass fast alle Songs Duette beinhalten – also eine Mischung aus schmeichelweich und knochenhart. In musikalischer Hinsicht ist alles darin verpackt – von Schmusesounds bis zu total bretternder Spielweise und all das wird von Folk-Instrumenten ergänzt. Also eine sehr abwechslungsreiche Sache bei der sich für Fans des Genres das Hineinhören sicher lohnt.