ANFEL ist eine Gothic/Doom Metal Band aus Russland, die zwar bereits fünf Alben veröffentlicht hat, aber in den sechs Jahren ihres Bestehens noch nie live aufgetreten ist. Weshalb das so ist konnte ich nicht ausforschen. Nun erscheint ihr neuestes Album mit dem Titel „Icy World“ und davon möchte ich hier berichten.

Mit den Klängen einer Spieluhr startet „Cry,“ bevor dynamischer Sound einsetzt und dazu gibt es sehr klangvollen hohen Gesang. Mit Klavierklängen beginnt „My Truth And Its Gist“ – ein äußerst symphonischer Titel, bei dem sich zum Klargesang noch ein bisschen männliches Growling mischt – wahrhaft episch. Auch „She’s Crying Over The River“ beginnt mit Klavierklängen, ist aber deutlich flotter als sein Vorgänger. Bei „Dance With Death“ wechseln sie vom Klavier zu den Streichern und eine sehr angenehme Stimmung prägt diesen getragenen Song. Der Titeltrack „Icy World“ ist von schnellerer Machart und darin verbirgt sich neben der hohen Frauenstimme auch ein großer Anteil an Growling, was die Sache härter aber auch abwechslungsreicher macht. In die Welt der geballten Klänge wird man bei „Why“ versetzt – einem ruhigen Track, bei dem das Growling nur spärlich vorkommt. Nach dem dynamischen „In The Darkness Of The Night“ folgen langsamere Stücke mit sehr symphonischen Klängen – teilweise nur mit hohem Klargesang, aber zwischendurch auch mit düsterem Growling. Bei „Only Angel Will Turn Away“ wird dann wieder mehr auf die Tube gedrückt aber mit „Lullaby For The Lady“ klingt das Album beinahe hymnisch aus.

Für Fans des Symphonic Metal ist die Musik von ANFEL eine perfekte Sache. Sie verbinden sehr klangvolle und epische Klänge mit großteils hohem weiblichem Klargesang und dass sich ein Herr gelegentlich mit tiefem Growling dazugesellt, gibt dem Ganzen noch mehr Tiefe. „Icy World“ ist somit ein sehr stimmungsvolles Werk und wer solche Sounds mag ist bei ihnen sehr gut aufgehoben.