Gibt es von Mascot Records eigentlich noch ein Album ohne Joe Bonamassa? Anscheinend nicht, denn auch hinter der ROCK CANDY FUNK PARTY steckt der gitarrenspielende Tausendsassa (BLACK COUNTRY COMMUNION), der im Jahr auf gefühlten tausend Alben zu hören ist. Doch das Gute bei dem 38-jährigen; wenn man auf Blues oder wie in diesem Fall auf Funk steht, dann wird einem sicher nicht langweilig.

Mit von der Partie sind außerdem Tal Bergman, der Schlagzeug und Produktions-Szepter in die Hand nahm, Gitarrist Ron DeJesus (PLANET FUNK) sowie Bassist Mike Merritt (CHUCK BERRY, BRUCE SPRINGSTEEN). Gesang gibt es somit keinen, was das Album „Groove Is King“ sowie schon mal zu einem Liebhaber-Ding für Genrefans macht, denn Funk ist für Genrefremde oftmals eine durchaus anstrengende Angelegeneheit. Doch die ROCK CANDY FUNK PARTY versucht es wirklich einfach zu halten und den Hörer neben den Funk-Rhythmen mit meist angenehm entspannten Melodien zu ködern. Dennoch klingt vieles nach spontaner Jamsession oder einfach improvisiert. Dass man es hier aber mit versierten Musikern, die ihr Handwerk verstehen und einiges an Gespür mitbringen, zu tun hat, merkt man aber sofort. Bald kommen zur Stammtruppe aber auch weitere Virtuosen wie Trompeter Randy Brecker oder die Saxophonisten Ada Rovatti sowie James Campagnola hinzu, welche im Genre natürlich nicht fehlen dürfen. Aber auch Keyboards und einen Percussionisten finden wir im Laufe des Albums. Auch wenn Funk und Jazz in allen Variationen geboten wird, so steht der Rock natürlich immer mal wieder im Vordergrund und Dancebeats sowie einige experimentelle Synthies gibt es auch, die, wie DeJesus verlauten ließ, von Acts wie DAFT PUNK, MASSIVE ATTACK oder BRUNO MARS inspiriert sein sollen. Wenn da der eine oder andere Rocker schreiend davonläuft, kann ich es ihm nicht verübeln, doch die Idee dahinter ist gar nicht mal so schlecht ausgefallen.

Ganze 71 Minuten Funk, Jazz, Rock und Electro bieten hier ROCK CANDY FUNK PARTY für Genrefans und die, die es noch werden wollen. Ein Bewertung kann und will ich hier zwar nicht abgeben, doch verdient hat es „Groove Is King“ auf jeden Fall hier erwähnt und rezensiert zu werden.