TENGGER CAVALRY ist eine Chinesische Band und in Peking beheimatet. Ihren Musikstil nennen sie selbst Asia Nomadic Folk Metal, was es ziemlich genau trifft. Eigentlich unterscheiden sie sich gar nicht so sehr von den Europäischen Pagan/Folk Metal Bands, aber sie verwenden zusätzlich traditionelle asiatische Instrumente wie eine Pferdekopfgeige, was dem Ganzen einen besonderen Touch gibt. TENGGER CAVALRY besteht seit 2010 und sie haben fast jedes Jahr ein Album veröffentlicht. Ich habe sie letztes Jahr mit ihrem Album „Ancient Call“ kennen gelernt, das mich wirklich begeistert hat und nun bin ich sehr gespannt auf ihr neuestes Werk „Blood Sacrifice Shaman“.

Die musikalische Reise beginnt mit dem Titel, der der Band den Namen gegeben hat – „Tennger Cavalry“! Es ist ein sehr flott gespielter Track mit den typischen Klängen der Pferdekopfgeige und nur spärlichem Gesang, der sich etwas klagend anhört. „Horseman“ ist deutlich schneller und man fühlt sich wie bei einem Ritt durch die Steppe – mit einem kleinen melodischen Intermezzo – und sie vermitteln damit die Sehnsucht nach der endlosen Weite. Noch sehnsuchtsvoller wird die Sache bei dem kurzen Zwischenspiel „Rootless“ und bei „The Wolf Ritual“ fühlt man sich in ein Beschwörungsritual versetzt, was durch den gutturalen Gesang noch verstärkt wird. „The Native“ versetzt einen noch intensiver in das alte China – darin kommen alle Klänge vor, die man mit China verbindet und das ergibt einen sehr stimmungsvollen Instrumentaltrack. Bei „Blood Sacrifice Shaman“ stehen die Metal-Klänge wieder mehr im Vordergrund – aber natürlich nicht ohne melodische Ergänzungen durch die Pferdekopfgeige, und auch „Hero“ ist von ähnlicher Machart, jedoch enthält dieser Track wieder den düster, gutturalen Singsang, der dem Ganzen noch zusätzlich Intensität verleiht. Deutlich folkloristischer ist das kurze und eher getragene Stück „Spirits“.

Es folgen noch zwei Bonus-Tracks aus den Anfängen von TENGGER CAVALRY – zuerst noch einmal ihr Namensgeber-Stück „Tengger Cavalry“, das hier deutlich härter klingt als in der neueren Version und auch Death Metal-artigen Gesang aufweist. Den Abschluss bildet der Titeltrack des Albums „Blood Sacrifice Shaman“ der auch bereits bei ihren Anfängen 2009 veröffentlicht worden ist. Dabei handelt es sich noch einmal um eine Art Beschwörungsgesang, jedoch mit teilweise extrem harter Spielweise und ebensolchem Growling – ein eher ungewöhnlicher Abschluss!

Dieses Album von TENGGER CAVALRY ist sehr facettenreich – teilweise total einschmeichelnd und melodisch und bei den Bonustracks bekommt man dann so richtig einen Dampfhammer auf die Ohren. Sie verbinden auf tolle Weise die Klänge ihrer Heimat China mit Metal-Klängen und die Mischung hat einfach etwas Faszinierendes an sich! Durch den einzigartigen Sound der Pferdekopfgeige merkt man immer wieder die Verbundenheit zu ihrer Heimat mit den endlosen Steppen, und irgendwie bekommt man dadurch ein bisschen Sehnsucht danach, dieses Land einmal mit eigenen Augen zu sehen – aber das ist leider eine Geldfrage und so heißt es: Die Musik von TENGGER CAVALRY genießen, dabei die Augen schließen und sich in der Phantasie auf die weite Reise begeben.