Unauffällig und nicht weiter störend - Das ist mir spontan durch den Kopf gegangen, als ich mich durch das Album hörte. Meine erste Einschätzung ging in die Richtung, dass HAAR aus Frankreich stammen. Richtig ist jedoch England. Black Metal Bands aus England und Frankreich klingen meiner Erfahrung nach ähnlich. Avantgarde und ein Schuss progressives Rumgeeier muss immer sein. Natürlich gibt es auch hier Ausnahmen…

Auf „The Wayward Ceremony“ trifft meine Einschätzung jedenfalls zu 100 % zu. Der erste Song “All Man’s Redemption” kommt noch sehr flüssig aus den Boxen. Schnell gespielter Black Metal mit eher tiefem als schrillem Shout-Gesang. Er macht definitiv Lust auf mehr. „Sow The Seeds Of Decimation“ (interessanter Titel eigentlich…) startet schwerfällig und dissonant. Auch zwischendrin hindern Stopps, seltsame Melodiebögen und progressiver Schnick Schnack den Fluss. Das gilt dann auch für „An Animus For Altered States“. „The Burden Of Perdition“ macht mir das Album dann endgültig madig. Es mangelt einfach an flüssigen Songstrukturen und mitreissenden Riffs. Meine letzten Hoffnungen legte ich dann noch auf den Titeltrack „The Wayward Ceremony“. Doch auch diese wurden unter einer Schicht von langweiligem Geblaste, monotonem Sirenengitarrenquietschen und langweiligem Songwriting begraben. „Coronal Mass Infection“ kann den Karren dann wieder ein paar Zentimeter aus dem Dreck raus ziehen und mich zu guter Letzt noch über das ewig dauernde und unwichtige Outro hinweg trösten.
Naja…