Seit mehr als einer Dekade beliefert uns DEBAUCHERY mit überaus solider Death Metal-Kost im Abstand von ein bis zwei Jahren. Zuletzt fiel Frontmann und Blutgott Thomas Gurath eher negativ in ganz anderem Zusammenhang auf. So hieß es, dass er CRUACHAN wegen der Verwendung des Wortes „Bloodgod“ im Albumtitel rechtlich zu Leibe rücken wollte. Er ruderte aber nach einem Shitstorm wieder zurück und einigte sich mit den Isländern anders. Aktuell macht er mit dem mittlerweile neunten Werk mit dem philosophischen Titel „Fuck Humanity“ auf sich aufmerksam.

Man könnte es kurz machen und sagen, dass DEBAUCHERY dem Fans genau das bieten, was sie kennen, erwarten und lieben. Rock´n´rollenden Death Metal (eine Art SIX FEET UNDER meets AC/DC) mit viel Blut, Eingeweide und Bloodbabes. Somit dürfen die Fans der Band jetzt schon in den Laden laufen und zugreifen. Wer die Truppe bisher nicht mochte, wird auch hier keine Freude haben. Dennoch hat Thomas ein paar nette Ideen, gelungene Melodien und kleinere Veränderungen im Sound zu bieten. Bereits der Opener „Ironclad Declaration Of War“ groovt verdammt cool vor sich hin, geht dank cleanen Backings im Refrain schnell ins Ohr und ebnet den Weg für weiteres Material im bekannten Stile. „For The Emperor“ überzeugt jedoch mit ungewohnt modernem Riff, dass dank hymnischer Ausrichtung zudem an AMON AMARTH erinnert, während der Titeltrack als schnelles Geschoss richtig Lust auf eine Live-Darbietung macht.

Sieht man sich das LineUp mit Namen wie Mr. Kill, Mr. Blood, Mr. Death oder Mr. Debauchery an, so sieht man, dass sich nichts geändert hat und DEBAUCHERY, egal wer mit ihm auf der Bühne steht, eigentlich nur aus ihm besteht. Die Mischung aus Death, Groove und Rock funktioniert wieder wunderbar und geht nahtloser denn je vom einen Genre ins andere über. Wobei man dem Rock wieder mehr Platz einräumt, als auf den letzten beiden Werken. Thomas´ Grunts sind auch wie man sie kennt und mag, nur drängen sich diese vielleicht eine kleine Spur zu weit in den Vordergrund, aber das ist Geschmackssache. Es wird gegroovt, gerockt und geknüppelt. Elf Songs die durch und durch nach DEBAUCHERY klingen, ein paar nette neue Details hier und da mit sich bringen, aber ansonsten einfach genau das sind, was der Fan erwartet. Leider kann ich zur Bonus CD mit den eingedeutschten Lyrics nichts sagen, da mir diese nicht vorliegt.

Wer sich hier großartige Neuerungen, Weiterentwicklung oder sonstige Überraschungen erwartet hat, der kennt DEBAUCHERY wohl nicht. Wer jedoch die vorherigen Alben bereits auf dem Altar des Blutgottes opferte, der wird auch diese Scheibe anbeten.