Zweifellos waren CATHEDRAL eine der einflussreichsten Doom Metal Bands der 90er Jahre. Die Geschichte von Lee Dorrian (Gesang) und Gaz Jennings (Gitarre) fand allerdings 2013 mit dem Album „The Last Spire“ ihr Ende. Genau 23 Jahre zuvor sollte die Erfolgsstory ihren Anfang nehmen. 1990 wurde das erste Demo mit dem Titel „In Memoriam“ aufgenommen.

Ein halbes Jahrundert nach dem Release des ersten Demos kommt es nur Neuauflage des alten Materials. Das vier Songs umfassende Demo bietet unter anderem das PENTAGRAM-Cover „All Your Sins“, das die Einflüsse der Amerikaner wiederspiegelt, das über sieben Minuten lange Instrumentalstück „March“, das man aber keineswegs nur als Outro betrachten sollte und zwei Songs von denen es „Ebony Tears“ auch auf erste Album geschafft hat.

Man konnte damals schon das Potential von CATHEDRAL erkennen und auch die Einflüsse von schon genannten PENTAGRAM oder auch TROUBLE sowie SAINT VITUS konnte die Band damals nicht verbergen.

Als Bonus gibt es ein paar Live-Mitschnitte von 1991, bei denen ausschließlich Songs der ersten beiden Demos gespielt wurden. Den Sound würde man heute oft nur als Bootleg-Sound abtun, aber der eben nicht perfekte Sound spiegelt schön die 90er wieder. Ein glattgebügelte Produktion hätte hier einfach nicht gepasst. Wer generell auf „In Memoriam“ einen astreinen Sound sucht, wird ihn nicht finden, aber das ist auch gut so. Man bekommt einfach den richtigen Sound für die richtige Musik zu hören. Eine Neueinspielung, wie es mittlerweile ja des Öfteren praktiziert wird, hätte den Songs die Seele geraubt.

Mit „In Memoriam“ hält man auf jeden Fall ein Stück Doom Metal-Geschichte in Händen. Wer sich allerdings erst neu mit CATHEDRAL beschäftigen will, dem sei für die ersten Hörversuche besser das erste Album „Forest Of Equilibrium“ ans Herz gelegt.