Minsk ist als Hauptstadt Weißrusslands bekannt – dass es auch eine Band dieses Namens gibt wusste ich bis dato nicht. Erstaunlicherweise stammt diese Progressive Metal Band aus den USA und sie können bereits auf einige Jahre Bandgeschichte und Veröffentlichungen zurückblicken. Ihr neuestes Werk trägt den Titel „The Crash And The Draw“ und man darf gespannt sein, wie sich ihr musikalisches Schaffen so anhört.

„To The Initiate“ beginnt sehr sphärisch und klangvoll – nach einer Weile setzt sehr angenehmer Gesang ein der sich wunderbar in die Musik einfügt. Dabei bleibt es jedoch nicht – die Musik wird härter und teilweise ein bisschen chaotisch und der Gesang wird zum harten Growling, aber gegen Ende entwickelt sich wieder alles zurück zum Anfang. „Within And Without“ ist ein relativ ruhiger aber auch harter Track bei dem es ausschließlich lautes Growling gibt. Danach kommen vier Titel die jeweils mit „Onward Procession“ beginnen. Teil 1 ist von einem ganz eigenwilligen, etwas abgehackten Sound geprägt. Teil 2 ist von etwas schnellerer Spielweise die aber viel eingängiger ist und gespickt mit variantenreichen Gitarrenriffs. Teil 3 kommt ohne Gesang aus und klingt etwas extraterrestrisch, aber dafür ist Teil 4 deutlich melodischer – also vier Titel wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. „Conjunction“ ist ein wunderbar stimmungsvoller Instrumentaltrack mit tollen Gitarrenklängen eingebettet in einen angenehmen Soundteppich, und dieser pflanzt sich in „The Way Is Through“ weiter mit schönem Klargesang, allerdings verwandelt sich der zum Schluss doch wieder in Growling – für Abwechslung ist also gesorgt. Auch beim letzten Track „When The Walls Fell“ ist das der Fall – Härte und Sanftmut gepaart in einem Song.

MINSK haben eine sehr große Neigung zum Experimentieren mit verschiedenen Sounds und die Übergänge sind manchmal etwas gewöhnungsbedürftig. Sie verbinden auf der einen Seite tolle Melodien mit Klargesang, aber wenn das Growling einsetzt bekommt auch die Musik viel mehr Ecken und Kanten. Wer einen Hang zum Avantgardistischen hat, der soll aber ruhige einmal hineinhören – vielleicht ist es ja gerade das, was in der Plattensammlung noch gefehlt hat.