VIRGIN STEELE - Nocturnes Of Hellfire & Damnation
Label: SPV (Steamhammer)
Wenn man von Power Metal spricht, dann darf man auf die 1981 geründeten VIRGIN STEELE aus New York nicht vergessen. Sänger David DeFeis verkündet, wenn man ihn nach dem Stil seiner Band fragt gerne von barbarisch-romantischen Metal und diese Bezeichnung trifft meiner Meinung nach voll ins Schwarze. Die letzten Werke der US-Amerikaner konnten überzeugen und liefen bei mir in der Dauerschleife, umso größer die Vorfreude auf den neuesten Wurf „Nocturnes Of Hellfire & Damnation“ (Titelfindung -1! Setzen!).

Die Mucke des jungfräulichen Stahls ist nicht jedermanns oder -frau‘s Sache, zu verspielt, zu kompliziert oder zu ausufernd, sind da noch die nettesten Aussagen. Doch die Stimme von David gehört zu den vielfältigsten des Genres und nicht umsonst hält man sich über 30 Jahre im Business.

Doch der neueste Streich lädt zum Diskutieren ein, musikalisch bleibt man sich treu, liefert coole Nummern ab die auch Mal acht Minuten dauern können, doch man kann das Gefühl nicht abschütteln, dass der Bandkopf hier eine One Man Show abliefert. Herr DeFeis stellt sein Gesangsorgan leider über das Musikalische und lässt seinen Mitstreitern so gut wie keinen Spielraum. Selbst in die kürzesten Gitarrensolos wird gescreamt oder ungeahnte nervende Höhen erklommen. Zuviel ist Zuviel. Auf der anderen Seite sind die Nummern eingängig, vielseitig und abwechslungsreich und so ist es schwer hier zwischen Freude und Hass zu unterscheiden.

Wenn man die vorhin angesprochene Kritik weglässt, dann rocken die ersten beiden Songs ganz ordentlich. „Luzifers Hammer“ ist ein wuchtiger Einsteiger mit ruhigeren Elementen wie man VIRGIN STEELE kennt, „Queen Of The Dead“ kann dafür mit eingängigem Refrain punkten. Mit „To Darkness Eternal“ und „A Damned Apparition“ sind wie gewohnt einminütige Lückenfüller zu finden, die schon Tradition haben und wo man sich musikalisch auslebt. An der Seite von David agiert Edward Pursino an der Gitarre, der wie erwähnt nicht den leichtesten Stand hat, doch er gibt sein Bestes und liefert einige Meisterstücke auf seinem Instrument ab.

Weiter geht es mit dem wohl mystischsten Stück „Persephone“. Sehr schwermütig, doch gekonnt zugeschnitten auf die theatralische Stimme des Sängers. „Devilhead“ ist dafür ein kompletter Griff ins Klo. Neue Kategorie: Eunuchen-Metal. Die zweite Queen die auf dem Album besungen wird ist die „Demolition Queen“, und das sehr gelungen. Giftiger Gesang, mit schneidenden Riffs und hier passt das Geknurre gut ins Konzept. Zum Ende wird es etwas langsamer mit „The Plague And The Fire“, cooler Song mit ein paar netten Riffs im Mittelteil und leichtem orientalischem Einschlag. Nur der Delphinschrei am Schluss müsste nicht sein. Der Rest der zwölf Lieder kriecht so dahin und fällt in die Kategorie: gleich wieder vergessen.

VIRGIN STEELE liefern kein überragendes Album ab und auch wenn der Mann am Mikro sich selbst etwas zu wichtig nimmt und ein paar Töne weniger mehr wären, sind auf „Nocturnes Of Hellfire & Damnation“ ein paar starke Momente auffindbar. Und das diese Band keine leichte Kost abliefert ist den Fans sowieso klar, doch die Vorgänger wussten mehr zu begeistern.

www.virgin-steele.com


4 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Lucifer’s Hammer
2. Queen Of The Dead
3. To Darkness Eternal
4. Black Sun-Black Mass
5. Persephone
6. Devilhead
7. Demolition Queen
8. The Plague And The Fire
9. We Disappear
10. A Damned Apparition
11. Glamour
12. Delirium
Gesamtspielzeit: 66:30

AndyVanHalen
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Beitrag vom 24.06.2015
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