In den 90er Jahren gab in Schweden Death Metal Bands wie Sand am Meer. Darunter auch die Band ENTRAILS aus Linneryd, dem Süden des Landes. Es sollte allerdings nicht dazu kommen, dass ein Demo oder Album das Licht der Schwedischen Todesblei-Welt erblicken sollte, da die Band selbst nie wirklich mit den Aufnahmen zufrieden war.

Es sollte daher bis 2010 dauern, ehe über F.D.A. Rekotz das Debütalbum „Tales From The Morgue“ veröffentlicht wurde. Das Album wirbelte ordentlich Staub auf und man musste sich fragen, warum die Band selbst scheinbar über die eigenen Aufnahmen so frustriert war, das nicht mal ein Demo dabei herausgekommen ist.
Man merkt, dass das einzig noch verbliebene Gründungsmitglied Johnny Lundqvist noch einiges nach zu holen hatte.

Zwei weitere Alben und fünf Jahre später ist die Band immer noch in aller Munde und „Obliteration“ wird auf die Menschheit losgelassen.

Hört man als Into noch 20 Sekunden die Glocken läuten, gibt es gleich von Beginn an mit „No Cross Left Unturned“ richtig auf die Zwölf. Ein richtig guter und eingängiger Opener, der auch keine Rücksicht auf die Nackenmuskeln nimmt. In ähnlicher Tonart geht es mit „Epitome Of Death“ weiter und wer sich am Ende dieser Nummer denkt „Diese Melodie kommt mir doch bekannte vor“ - es ist genau genau das, wonach es sich anhört, nämlich der „March Funébre“ von Chopin.

ENTRAILS erfinden das Rad auf „Obliterate“ nicht gerade neu, aber sie wissen wie man damit umgeht. Keine Experimente, sondern Death Metal in Schweden-Kultur. Songs wie „Midnight Coffin“ oder „Bonestorm“ laden herrlich dazu ein, den Songtitel im Refrain mit zu gröhlen und dürften auch live sehr gut zünden.

Fans der alten ENTOMED- oder GRAVE-Alben werden auf jeden Fall gefallen an dem neuen ENTRAILS-Album finden. „Obliteration“ hat auf jeden Fall das Zeug eines der Death Metal-Highlights 2015 zu werden.
Auch Death Metal-Neuligen sei dieses Album ans Herz gelegt, da es vor allem auch durch seine Gradlinigkeit und Eingängigkeit punktet.