RYOTTS - Universe
Label: Eigenproduktion
Zwar habe ich persönlich von den Oberösterreichern RYOTTS noch nichts gehört, doch die 2010 gegründete Band machte bereits mit interessanten sowie merkwürdigen Aktionen auf sich aufmerksam. So rühmen sich die vier Jungs, die dem modernen Grunge verfallen sind, mit einem Auftritt bei „Messer, Gabel, Herz“ sowie einem 200km Fußmarsch zum Pfingst Open Air. Außerdem waren sie Teil des allerletzten Wurm Festivals. Da ist die Tatsache, dass es mit „Stony Path“ bereits ein Debüt gibt, fast eine Randinformation für die Band, wenn man deren Biografie liest. Mit dem Zweitalbum „Universe“ versuche ich nun herauszufinden, ob es abseits von medialen Ereignissen von den RYOTTS Interessantes zu berichten gibt.

„Universe“ tönt von der ersten Sekunde an verdammt amerikanisch, was natürlich bei der selbst als Modern Grunge betitelten Stilrichtung nicht verwunderlich ist. So versucht Frontmann und Gitarrist Oliver, der im Booklet kurzerhand seinen ersten Spross mit rein nahm, stimmlich irgendwo zwischen Kurt Cobain (NIRVANA) und Scott Stapp (CREED) zu landen. Und so spielen sie sich auch durch alle Phasen des Grundge und Alternative Metal, wodurch auch ALICE IN CHAINS, PEARL JAM oder STAIND immer mal wieder in den Sinn kommen. Obwohl man die Eigenständigkeit auf den ersten Blick nun nicht groß schreiben mag, so bauen RYOTTS doch interessante Spielereien wie atmosphärische Parts oder Streichinstrumente („Breathe“) neben den oft knackig-groovigen Riffs und Akustik-Passagen ein. Der Sound klingt passend dreckig und nicht zu modern, so dass auch das 90er Feeling der Grunge-Ära gut rüber kommt. Aber auch balladesk kann es zugehen und man merkt sofort, dass der Song „Message To My Kid“ eine Herzensangelegenheit des Fronters und Vaters ist. Und auch wenn die RYOTTS alle Kniffe des Genres kennen und keinen schlechten Song abliefern, so fehlt es „Universe“ noch an Hits die wirklich hängen bleiben.

So ist für Genrefans der Zweitling von RYOTTS definitiv zu empfehlen, vor allem da es in unseren Landen eh so gut wie keine Konkurrenz gibt. Ich bin jedenfalls gespannt, wie die Truppe das Material live präsentiert und sich weiter entwickelt. Positiv sei auch noch die professionelle Aufmachung dieser Eigenproduktion erwähnt.

www.ryotts.com


4.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. No Mercy
2. Pain
3. Cocktail
4. Message To My Kid
5. Universe
6. Breathe
7. Trotts
8. Deep Water
9. A Song To Hate
10. Drug Addict
11. Outro
Gesamtspielzeit:

maxomer
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Beitrag vom 09.06.2015
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