WE BUTTER THE BREAD WITH BUTTER - Wieder Geil!
Label: AFM Records
Eines ist klar – bei einem Album von WE BUTTER THE BREAD WITH BUTTER, sollte man vorab einfach das Hirn abschalten. Auch so auf „Wieder Geil!“, denn die Jungs wollen einfach nur die Sau raus lassen und live einschlagen, was sie zweifelsohne auch tun. „Goldkinder“ war vor gut zwei Jahren ein Umbruch, denn die Berliner zeigten sich reifer und erwachsener denn je, was viele Fans verärgerte, aber auch zeigte, dass WBTBWB durchaus anspruchsvolle Songs schreiben können.

Da ist es schade, dass das deutsche Gespann auf ihrem vierten Album teilweise wieder in alte pubertierende Muster zurückfällt. Immer noch gibt es einen Mix aus Modern Metal, Metalcore, diversen elektronischen Elementen und jede Menge abgefahrenen Scheiß. WBTBWB setzen dieses Mal wieder deutlich mehr auf Härte, scheren sich nicht mehr großartig um Songstrukturen und übertreiben es mit so manch Synthie-Einsatz und kindischen Spielereien, die sich oftmals im Gesang bzw. bei manch nervigen Backings niederschlagen. Hymnische Refrains, die sofort im Ohr stecken bleiben sind nun wieder Mangelware und auch sonst rauscht „Wieder Geil!“ eher belanglos an einem vorbei. Dei drei Miunten „Ich Mach Was Mit Medien“ nerven bereits beim dritten Versuch, da versöhnt „Exorzist“ dank gelungenem Refrain und coolen düsteren Melodien, doch so wirklich überzeugen will man auch hier trotz RAMMSTEIN-Synthies nicht. „Anarchy“ zeigt weiter, dass man sich trotz diversen Rückschritten eher dem Modern Metal und Industrial hingezogen fühlt, anstatt in alte Metalcore Muser zu verfallen. „Berlin, Berlin!“ ist nicht nur ein Tribut an die Heimatstadt von WBTBWB, sondern versucht sich auch um jeden Preis im Ohr festzusetzen, was sich durch weiblichen Begleitgesang und nervigen verzehrten Kinder?-„Berlin“-Rufen unterstreichen will. Mit „Bang Bang Bang“ versucht man sich in Richtung Grindcore zu wagen. Pig-Squeals, allerlei Chaos und die knapp 150 Sekunden Spielzeit sprechen da schon für sich, doch auch hier gibt es Spielereien und Synthies en masse. Das pubertierende „Gib Mir Mehr“ versinkt in Belanglosigkeit und „Rockstar“ nervt erneut mit dummen Backing-Gespaste und Amiga-Synthesizern. Da reißt das eingängig-poppige „Thug Life“ nur bedingt raus, während „Warum Lieben Wir Nicht Mehr“ mit erwachsenerem Grundton doch noch ein Lichtblick ist. „Zombibitch“ macht gegen Ende mit erneuten DEATHSTAR-Einflüssen dann wenigstens nochmal richtig Spaß.

„Wieder Geil!“ ist sicher kein schlechtes Album und dient wunderbar zum Ausrasten vor der Bühne. Schade ist es dennoch, dass man sich wieder pubertierenden Fans widmet, anstatt ernsthaft gemeinte Musik mit Spaßfaktor zu liefern, wie es beim (natürlich nicht zu Unrecht) polarisierenden „Goldkinder“ getan hat.

www.wbtbwb.com


4 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Ich Mach Was Mit Medien
2. Exorzist
3. Anarchy
4. Berlin, Berlin!
5. Bang Bang Bang
6. Gib Mir Mehr
7. Rockstar
8. Thug Life
9. Warum Lieben Wir Nicht Mehr
10. Zombiebitch
Gesamtspielzeit: 36:30

maxomer
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Beitrag vom 04.06.2015
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