MOTHER´S CAKE - Love The Filth
Label: Panta R&e
An retro-affinen Bands mangelt es uns in der letzten Dekade wahrlich nicht, doch dass wir auch in unserer Heimat eine wahre Perle versteckt haben, wussten wohl bisher die Wenigsten. MOTHER´S CAKE – ein etwas fragwürdiger, aber doch einprägsamer Name für eine Band – präsentieren uns mit „Love The Filth“ ein wahres Highlight des Rockhimmels. Da wird nicht einfach nur Retro-Rock der 70er oder 80er geboten, sondern ein Cocktail aus dem Besten der Vergangenheit geboten.

Wir werfen einfach mal Sänger Robert Plant von LED ZEPPELIN gemeinsam mit JIMMI HENDRIX´ Gitarrenvirtuosität, sowie Jon Lords Hammond-Orgel aus DEEP PURPLE-Zeit in einen Mixer, streuen eine kleine Prise aus der modernen Zeit sowie einen guten Schuss Prog in den Mixer, kneten alles fein durch, schieben das in den Ofen und fertig ist der verdammt leckere Mutterkuchen.

Ruhig, etwas verträumt und minimalistisch kommt das kurze „Prelude“ daher, doch schon jetzt lässt sich eine gewisse psychedelische Verspieltheit erahnen. Dennoch startet der Titeltrack „Love The Filth“ geradlinig in bester LED ZEP Manier in das Album. Doch schon bald kommt eine abgefahrene 70s-Drogentrip Atmosphäre auf, doch nicht zu aufdringlich oder übertrieben, sondern eher unterschwellig, lockt sie aus dem Hintergrund und gibt MOTHER´S CAKE jetzt schon einen einzigartigen Sound. Es wird gerockt, doch hier geht es viel tiefgründiger und vielschichtiger zu als man es zuerst vermuten mag. In den gerade mal viereinhalb Minuten passiert so verdammt viel und es gibt somit viel zu entdecken; inklusive grandioser Soli und tollen Vocal-Lines die wie von einem jungen Robert Plant wirken. Ach ja, düster, trocken und sogar fuzzig geht es bei dem Trio auch gerne mal zu. So verführt uns „Ecstasy“ schnell mal in trockene Wüsten-Gegenden. Bei dem Titel ist natürlich auch der psychedelische Einschlag Programm.

Ein weiteres Highlight ist sicher auch „Gojira“ (bei uns bekannt als das grüne Monster Godzilla), das MOTHER´S CAKE auch in ihrem dazugehörigen Video als missverstandenes Wesen zeigen, das eigentlich hier vielmehr das Opfer ist. Ein netter Ansatz, geht es auf dem Album generell um menschliche Abgründe. Gojira darf zu Beginn brüllen, dann wird es wieder fuzzig mit kreischenden, teils sogar groovenden Gitarren und von Effekt begleitetem 70s Gesang. Auch das Drumming ist hier nicht zu verachten. Aber auch das abschließende 11-Minuten Epos „Insanity“ wird seinem Namen gerecht, denn hier toben sich die drei Jungs so richtig aus. Schräge Effekte, virtuose Gitarrenspielereien, die nicht von dieser Welt sind und Rock-Explosionen, die zum Abgehen, Tanzen und Durchdrehen animieren, sind nur ein kleiner Teil dieses monumentalen Musikstückes, das gleichzeitig auch durchaus eingängig sein kann. Last but not least sind auch das interessante und sehr entspannte Instrumental „Solar Winds“ sowie das sehr spannend aufgebaute „Void“ noch zu erwähnen.

In erster Linie sind hier bei diesem grandiosen Prog-Retro-Virtuoso-Fuzz-Rock-Werk LED ZEPPLIN-Fans die ersten, die hier zugreifen müssen, doch MOTHER´S CAKE haben noch viel mehr zu bieten als eine Tribute Band der Ikone. Die Jungs nehmen sich lediglich das Beste aus verschiedenen Bands heraus und machen daraus ihren ganz eigenen Sound, der handwerklich den ganz Großen sicher in nichts nach steht. Live sollen MOTHER´S CAKE zudem die großen Abräumer sein. Davon werde ich mich nach „Love The Filth“ definitiv bald überzeugen müssen.

motherscake.com


6 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Prelude
2. Love The Filth
3. Ecstasy
4. Void
5. Solar Wind
6. Gojira
7. Insanity
Gesamtspielzeit: 35:30

maxomer
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Beitrag vom 30.05.2015
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