Beim Bandnamen KAMCHATKA denkt man wohl zuerst an die Region in Russland. Ein Blick auf das Cover von „Long Road Made Of Gold” bringt einen gedanklich in den Wilden Westen. Die alles hat nichts mit Schweden zu tun und genau von dort stammt die gleichnamige Band, die sich in musikalischer Hinsicht einer Mischung aus Rock/Blues und Alternative widmet. Die drei Musiker aus Varberg sind bereits seit einigen Jahren aktiv und können auf mehrere Alben und einige Live-Auftritte zurückblicken. Nun steht ihr sechstes Album auf dem Titel „Long Road Made Of Gold” am Start, und ich bin gespannt, wie sich Russland und Wilder Westen musikalisch vertragen.

Mit Banjo-Klängen beginnt „Take Me Back Home” und die weisen schon einmal musikalisch die Richtung. Es handelt sich dabei um einen sehr rockigen Song mit angenehmem Gesang, der sich sehr gut einfügt. Das Banjo ist bei „Get Your Game On“ nicht mehr zu hören, aber dafür sehr abwechslungsreiche Gitarrenriffs und der Gesang legt hier an Tempo etwas zu. Deutlich heftiger ist „Made Of Gold“ – härtere Spielweise und auch der Gesang hat hier viel von seiner anfänglichen Weichheit verloren, aber so passt doch wieder alles zusammen. Bei „Human Dynamo“ wird vom Tempo her noch ein Zahn zugelegt, aber „Rain“ ist dann ein richtiger Kuscheltitel. Allen gemeinsam sind die tollen Gitarrenklänge, über die sich der Gesang legt – Drums sind zwar vorhanden, halten sich aber dezent im Hintergrund. Sie sorgen von den Rhythmen her immer wieder für Abwechslung wie man auch an den nachfolgenden Tracks gut erkennen kann. Beinahe experimentell beginnt „Long Road“ auch wenn diese Klänge mit der Gitarre erzeugt werden. Dieser Track ist sehr Blues-lastig und geht gut ins Ohr. Den Abschluss bildet das dynamische „Devil Dance“ und auf flotte Art und Weise galoppiert man in den Sonnenuntergang.

Also wer Rock im Allgemeinen, Southern Rock und Blues im Speziellen mag, der ist mit „Long Road Made Of Gold” von KAMCHATKA sehr gut bedient. Sie haben in dieses Album tolle Gitarrenriffs gepackt und der wirklich angenehm rockige Gesang passt sehr gut dazu. Und sie beweisen eindeutig, dass das Feeling für eine bestimmte Musik absolut nichts mit der Herkunft zu tun haben muss!