Island hat trotz seiner Abgelegenheit mehr Musik zu bieten als man vermuten würde. Auch MOMENTUM stammen von dort und können bereits auf elf Jahre Bandgeschichte zurückblicken. In musikalischer Hinsicht widmen sie sich dem Progressive Doom Metal und wie sich das anhört könnt ihr hier in meinem Bericht über ihr kürzlich erschienenes Album „The Freak Is Alive“ nachlesen.

Scheinbar haben viele Isländische Bands Freude an abrupten Rhythmuswechseln – bereits beim ersten Track „Bury The Eyes Once Gold“ kann man das deutlich bemerken – was druckvoll beginnt findet eine eher ruhige Fortsetzung und aus Growling wird Klargesang der beinahe zum Mitsingen anregt. „Between Two Worlds“ beginnt mit angenehmem Gitarrenspiel. Dabei handelt es sich um einen sehr ruhigen Track, aber auch hier variiert der Gesang, sodass keine Eintönigkeit auftritt. „Familiar Unknown“ ist eine Ballade mit tiefem Sprechgesang und auch „Gauntlet“ ist von ähnlicher Machart – nur dass hier ein bisschen mehr Melodien zum Tragen kommen. Der Titeltrack „The Freak Is Alive“ beginnt mit tollen Gitarrenriffs, ist von der weiteren Spielweise her ziemlich schnell, darüber legt sich der dunkle, ruhige Gesang, sodass die Wirkung dennoch eine eher getragene ist. Im zweiten Drittel des Tracks gibt es Orientalisches zu hören und die Stimme wird beschwörend. Dieser Gesang setzt sich zu Beginn auch bei „A Beast Is Near“ fort, allerdings wird daraus im weiteren Verlauf ein düsteres Growling in dem Maße wie sie dich Intensität der Musik steigert. „Creator Of Malignant Metaphors“ ist großteils mehr in die Kategorie Melodic Death einzustufen, der nur kurz von sanftmütiger Musik und ebensolchem Gesang unterbrochen wird. „Undercover Imagination“ ist sehr ruhig und klangvoll ebenso wie der letzte Track „Depth Of The Whole“.

Ich hatte kürzlich die Gelegenheit MOMENTUM auf der Bühne erleben zu können und auch da haben sie mir gut gefallen. Im Hintergrund hatten sie das Bild des Freaks gezeigt, der diesem Album den Namen gegeben hat. Sie präsentieren eine interessante Mischung aus vielerlei Rhythmen und kein Track endet so wie er beginnt. Sie neigen dazu mit vielen verschiedenen Sounds zu experimentieren, aber dennoch ist das Ergebnis stets sehr hörenswert und kein einziger Wechsel ist eine Qual für die Ohren. Wer also eine Vorliebe für Melodisches hat, das niemals eintönig wird, der ist bei MOMENTUM an der richtigen Adresse.