ARCTURUS - Arcturian
Label: Prophecy Productions
Die Besetzungsliste von ARCTURUM liest sich wie das Who ist Who der Norwegischen Black Metal Szene. Alle waren oder sind auch in anderen Bands aktiv – nicht nur Hellhammer, der sonst bei MAYHEM die Drumsticks schwingt. Mastermind Steinar `Sverd` Johnsen hat ARCTURUS 1991 gegründet und sie haben in den ersten Jahren mehrere Alben produziert, allerdings widmen sie sich nicht dem Black Metal sondern mehr dem Avant-Garde Progressive Metal. 2007 hatten sie sich aufgelöst aber nach ein paar Jahren wieder zusammengefunden. Zehn Jahre sind seit ihrem letzten Album vergangen und nun liegt ihr neuestes Werk mit dem Titel „Arcturian“ vor.

Sehr futuristisch beginnt „The Arcturian Sign“, wird aber im weiteren Verlauf mehr symphonisch und dazu gibt es wechselweise eher hymnischen Gesang und tiefes Growling. Von tollen Gitarrenriffs ist „Crashland“ geprägt und hier gibt es nur stimmungsvollen und eher hohen Gesang und auch ein paar fast orientalisch klingende Geigentöne sind darin eingestreut. „Angst“ ist ein deutlich flotterer Track mit symphonischem Touch und mit wechselweise tiefem Gesang und teilweise fast verzweifelt klingendem Growling – sehr eigenwillig. „Warp“ ist sehr Synthesizer-lastig und der Gesang erreicht hier streckenweise ziemliche Höhen, bei denen er sich fast überschlägt. Nach diesem äußerst avantgardistischen Zwischenspiel wird es wieder etwas klangvoller. „Game Over“ wird zwar auch vom Keyboard dominiert, aber alles ist deutlich klangvoller als zuvor und ein paar interessante Gitarrenriffs peppen die Sache zusätzlich auf. Nach dem hohen Gesang folgt bei „Demon“ großteils wesentlich tieferer und betont schaurigerer – es klingt alles zusammen beinahe nach Beschwörung, aber das passt ja auch zum Titel. Nach der Gruseltour folgt mit „Pale“ ein deutlich klangvollerer Track mit vorwiegend hohem Gesang und sattem Symphonic-Background. Synthesizer- gepaart mit Geigenklängen weist „The Journey“ auf – ein sehr stimmungsvoller Track, bei dem der ruhige Gesang nur Beiwerk ist. Äußerst bombastisch beginnt „Archer“ – das „Phantom Der Oper“ lässt grüßen – und auch im weiteren Verlauf wird diese Stimmung beibehalten. Ein sehr gelungener Track der gut ins Ohr geht. Beim Abschluss-Track „Bane“ fühlt man sich zu Beginn auf einen Jahrmarkt versetzt, wo man dem Leierkasten lauscht. Allerdings ist auch dies nur ein Teil der vielfältigen Klänge die darin vorkommen – es wird ganz tief in die Soundkiste gegriffen und vieles miteinander vermischt – wie sie es bevorzugt bei den meisten Tracks machen.

Es ist wirklich sehr schwer für dieses Album eine Empfehlung auszusprechen, nachdem sich die Musik von ARCTURUS eigentlich nirgendwo einordnen lässt. Sie vereinen so vieles in ihrer Musik und nicht alles geht sehr leicht ins Ohr. Der Gesang reicht von schaurig tief bis extrem hoch und die Melodien weisen einige Ecken und Kanten auf. Ich kann deshalb nur eines empfehlen – hineinhören und sich selbst ein Bild machen. Es ist jede Menge Interessantes in dieser musikalischen Trickkiste zu finden.

www.arcturus.no


5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. The Arcturian Sign
2. Crashland
3. Angst
4. Warp
5. Game Over
6. Demon
7. Pale
8. The Journey
9. Archer
10. Bane
Gesamtspielzeit: 47:47

Metalmama
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Beitrag vom 08.05.2015
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